Archiv für den Monat: November 2015

USA 1978 – Canyons in Pudding

Mein Vater hat am Buch von Steinbeck kritisiert, dass er nur über seine Beschwerden geschrieben hat, aber nichts über das schöne Land.

OK, ich möchte noch etwas hinzufügen über eine wunderschöne Gegend, die ich irgendwie nie in einem Reisebericht erwähnt finde.

Der Grand Canyon wird ja überall erwähnt und lohnt sich auch sehr. Der Bryce Canyon ebenso. Dann gehts weiter zum Zion Canyon. Der ist schon kleiner und wird ev. nicht mehr so oft besucht.

ABER!

Der Canyon ist wirklich sehr hübsch und das Besondere an ihm ist, dass wer sich die Mühe macht und östlich von ihm weiterfährt über den Zion Mount Carmel Highway, in eine total gegensätzliche Landschaft gerät.

http://www.zionnationalpark.com/

Zion ist gelb/orange, bzw. golden/ocker und eckig, die Felswände gehen steil nach oben und das Tal ist unten grün, also ein üppiges Bachbett mit einem schönen Quellende. Nach Osten hingegen sind die Felsen rosa, manchmal sogar hellblau, also alle zarten Schattierungen, Pastellfarben. Es ist ein kahler Berghang und die Hügelchen auf dem Berghang sind sind im wahrsten Sinn des Wortes: Puddingfelsen!!!

Einfach nur wunderschön, aber besonders im Kontrast zu dem starkfarbigen, starkkantigen Zion echt spektakulär!

https://fjrk.net/zion-np-along-the-zion-mount-carmel-highway/

Bett ist bestellt

So, das Bett ist bestellt, kann aber erst im Januar geliefert werden. Aktuell ist wohl auf der Welt viel los mit Army und Flüchtlingen und alle brauchen diese Betten. Ich kann es dann in Deutschland abholen, in die Schweiz wird es mir nicht geliefert. Aber Ich bin nach Weil am Rhein gefahren und habe es probegelegen und es war sehr bequem und jetzt frage ich mich, warum ich so viel Geld für mein Bett hier ausgegeben habe, wenn es so einfach gewesen wäre *seufz

Habe mich aber für die schmalere Variante entschieden. 1. war das breite Bett extrem breit, und 2. ist im Auto doch jeder cm entscheidend.

http://www.discobed.de/

USA September 1978 2. Teil – Wo bitte ist der Tankstutzen?

Witzig war auch noch folgendes Erlebnis. Wir hatten in Las Vegas ein Auto gemietet. Allerdings eins, welches wir nicht zum Startpunkt zurückbringen mussten sondern anderswo abgeben konnten. Entsprechend war es teurer und auch luxuriöser.  Als wir so von einem Canyon zum anderen fuhren, umgeben von Sandwüste meilenweit und kein Mensch zu sehen, mussten wir tanken. Hielten also an so einer gottverlassenen Station an und wollten tanken. Aber wir fanden an unserem Luxusschlitten keinen Tankdeckel! Und schon begann der Tankstellenbesitzer uns argwöhnisch zu umkreisen. Wir hatten nämlich ein Autoschild von New Hampshire dran und das liegt bekanntlich am anderen Ende der USA.

Aber dann kam mir die Idee! Ich griff unter die Nummer und siehe da, sie liess sich anheben und darunter war der Tankdeckel!

Etwas später sahen wir Reifenstücke auf dem Highway liegen. Vor uns fuhr ein Wohnmobil und wir sahen, dass dieses immer wieder Stücke seiner Reifen verlor. Wir versuchten das Womo anzuhalten, aber der Driver hatte Angst und es brauchte viel Gehupe, bis er endlich anhielt. Er hatte Angst in dieser Wüste, dass wir ihn überfallen wollten. Aber der Anblick seines Reifens, der nur noch aus dem inneren Stück bestand hat ihn dann doch beruhigt, besser gesagt erschreckt und er dankte uns und fuhr dann nur noch im Schritttempo weiter.

Etwas nach Houston etwa verabschiedete ich mich von A. und fuhr wieder zurück Richtung Mexiko um D. zu treffen. Dazu fuhr ich bei New Orleans über die Hochautobahn über die Sümpfe. Ich war recht schläfrig und als ich hie und wieder die Augen öffnete war ich total begeistert über die Aussicht nach unten.  Es war mehr eine kilometerlange Brücke als eine Autobahn und die beiden Spuren waren meistens getrennt. Eine meiner schönsten Fahrten!

30°22’9.83″N

91°37’28.30″W

Wer auf Google Earth diese Koordinaten eingibt, der sieht sehr schön was ich meine. Ev. noch ein Foto in diesem Bereich öffnen.

http://2ontour.us/house-new-orleans/

Leider geht es hier nicht besser und klauen möchte ich nicht.

USA September 1978 1. Teil – Country im „Jelly“stone

Das Auto ist in Arbeit und alles läuft bestens. Jetzt muss ich warten und das tut man nicht gerne. Deshalb möchte ich euch in der Zwischenzeit mit einigen Müsterchen aus meiner Amerika-Reise unterhalten.

Im Herbst 1987 machte ich meine grosse Lebensreise. 7 Monate Amerika, von Toronto bis Argentinien. Zusammen mit D. die ich im Lehrlingsturnen kennengelernt hatte. Sie lernte Köchin/Diätköchin und ich Röntgenassistentin am Universitätsspital Zürich. Es war während einer Turnstunde, wo wir spontan auf die Idee kamen, nach Abschluss der Ausbildung zusammen nach Amerika zu gehen.

Wir mussten dazu noch 2 Jahre warten. In diesen 2 Jahren haben wir Spanisch gelernt, Geld gespart und uns vorbereitet (vor allem durch Impfungen und lesen des South American Handbooks).

Ich war im Frühjahr mit der Ausbildung dann fertig und konnte im Sommer eine Stellvertretung annehmen, so dass ich deshalb mehr Geld verdiente und konnte so noch mehr sparen als sonst. Wir hatten pro Monat ca. 1000 Fr. zur Verfügung.

Da ich einen Monat früher fertig war mit der Arbeit als D. und ausserdem einen Vater hatte, der bei der Swissair arbeitet (ja, daher kam wohl meine Reiselust), flog ich einen Monat früher weg und zwar an eine Destination, die Swissair anflog. Ich wählte Chicago. D. hingegen hatte einen Direktflug nach Mexico City buchen können, welches die Swissair nicht anflog. Dort würden wir uns dann Anfang Oktober 1978 treffen.

Anfang September wollte ich also alleine nach den USA fliegen, Chicago war mein Ziel und Swissair, wo mein Vater angestellt war, meine Fluggesellschaft. Wenn Papi bei der Swissair arbeitete, durfte man für einen symbolischen Betrag fliegen, für Amerika war das 75 Fr. Ich war zu der Zeit 22 Jahre alt, D. 20.

Allerdings durfte man nur mit, wenn ein Platz frei war, man hatte kein Anrecht auf eine Buchung. Ich stand nun also im Fingerdock am Boarding und wartete darauf, dass alle Passagiere eingestiegen waren und man mir mitteilt, dass ich noch einen Platz bekomme. Das Gepäck war schon aufgegeben.

Die Hostess kam und teilte mir mit, dass alles besetzt sei. Ja, da war ich sauer. Aber ich hatte neben der Maschine nach Chicago eine Maschine nach Toronto gesehen und fragte, ob ich nicht nach Toronto mitkönnte?

Ja, dort sei noch Platz. Das Gepäck würde von Chicago wieder in die Schweiz zurückfliegen, und dann mit der nächsten Maschine nach Toronto, also in 2-3 Tagen hätte ich es wieder. Gut. Kurz entschlossen stieg ich ein.

In Toronto kaufte ich mir dann eine Zahnbürste und etwas Unterwäsche. Dann ein Greyhound-Ticket für einen Monat. Als mein Gepäck dann pünktlich ankam war ich bereit loszuziehen und mein erstes Ziel war Detroit und der Niagarafall.

In den USA habe ich ca. 13 Nächte im Greyhound geschlafen und bin deshalb sehr schnell und zügig vorwärts gekommen.

In den Bad Lands hörte ich dann im Bus jemanden fragen, ob er nicht hier aussteigen könnte. Das wurde ihm verwehrt, es sei schliesslich die Bad Lands und da könne man das nicht verantworten. Der Mann setzte sich wieder, diesmal neben mich. Sein Akzent war deutsch. Also fragte ich ihn, was er denn für Reisepläne hätte. Er erzählte mir alles und ich merkte, er hat die gleiche Route und die gleichen Ziele wir ich. Wir beschlossen dann zusammen weiterzureisen was vor allem im Hinblick auf die Automiete bei den Canyons vorteilhaft war, denn wie er mir sagte, könnte ich unter 25 Jahren noch gar kein Auto mieten. OK, das war doch nett.

Beim Yellowstone-Park angekommen, einige Tage später, merkten wir, dass wir nicht durch den Park fahren konnten, weil es keinen Bus gab. Da fragte – ich weiss jetzt gar nicht mehr wie der Typ hiess, nennen wir ihn A. Da fragte A. die Dame am Schalter, was denn ihr Freund mache, wenn sie am Sonntag arbeiten müsse, ob er nicht ev. Zeit hätte uns mit seinem Auto zum anderen Ausgang zu fahren. Ja, das hat geklappt. Der Amerikaner kam mit einem Dodge und seinem Freund und einer Gitarre. Wir sind dann zu dritt vorne gesessen, der Freund hinten auf der Ladefläche und hie und wieder haben die beiden sogar für uns gesungen!!! Countrymusik, meine Lieblingsmusik, (vergesst aber mal was es an Country in der Schweiz gibt, das ist alles Schrott), gabs auch plenty im Radio.

Wir wurden also an den spuckenden Geysir gefahren und entlang der Waldflächen wo kurz zuvor ein Waldbrand wütete und dann weiter zum Ende des Parks. Ich glaube, das hat uns 30 Dollar gekostet.

Diese Fahrt ist eine meiner schönsten Erinnerungen!

Noch ohne Reisemobil

Heute wollten wir ins Zürcher Oberland velofahren gehen (radfahren). Ideal wäre es jetzt gewesen, die Rosinante, also unter VW-Büssli schon hier zu haben. Da hätten wir einfach hinten die Türe aufgemacht und die Velos reingestellt. *träum

So aber sind wir zur Bahnstation gefahren und haben nach dem Nünipass gesucht. Gerade keinen gefunden und so eine Tageskarte für mich und Velo abgestempelt. Dann hatten wir aber doch noch genügend Zeit einen Nünipass auf Vorrat zu kaufen. Das weiss man aber nicht immer, denn es ist sehr tricky sich die passende Karte herauszulassen. Ich als Computergenie (*hört, hört ;-)) habe da echt meine Probleme damit. Denn im Touchscreen wird es natürlich nie so genannt wie auf dem Papier!

Dann kam unser Zug und gleich in unserer Nähe die Einstiegsstelle für die Räder. Prima. Gemütlich fuhren wir nach Rüti und stiegen dort nochmals supergemütlich auf dem gegenüberliegenden Gleis auf den nächsten Zug um. In Fischenthal angekommen dann eine gemütliche Fahrt die Töss hinunter und wir fuhren bei diesem tollen Herbstwetter sogar noch viel weiter als wir uns vorgenommen hatten.

Auf dem Rückweg hingegen war es dann nicht mehr so gemütlich. Nach einem Kaffee im Restaurant wollten wir auf den Zug. 1. mussten wir eine Treppe hinunter und auf der anderen Seite Treppe wieder hoch um den Zug, der schon einfuhr noch zu erreichen, zweitens fanden wir keinen velogängigen Bahnwagen. Auch in Rüti beim Umsteigen dann wieder eine lange Treppe.

Nun ja, der Tag war schön und wir sind ja noch recht sportlich. Aber Leute mit Motor am Fahrrad könnten da weniger Freude haben.

Die letzten Jahre sind wir die Töss in voller Länge abgewandert. Dieses Stück hat uns noch gefehlt. Hier:

http://www.aemtlerweb.ch/ausflug/Toess/Toess1/index.html

Die Rosinante

Habe eben meinem Vater von meiner Neuerwerbung erzählt (VW-Bus) und er hat spontan gesagt: Ach, dann hast jetzt auch du deine Rosinante!

Er bereist seit vielen Jahren die USA per Wohnmobil. Und so hatte ich ihm diesen Herbst das Buch von John Steinbeck über seine Reisen mit Charley geschenkt. Er hat das Buch zwar mit Spannung gelesen, war aber dann jedoch enttäuscht darüber, wie wenig der auf die Reiseziele eingegangen ist. Zwar hat mein Vater 2/3 der Route auch bereist, aber nicht wirklich die Gegenden wieder erkannt, die er besucht hat. Es hat ihm wirklich an der Begeisterung über das Land gefehlt durch das Steinbeck gereist ist.

Nun ja.. jetzt hat mein Gefährt natürlich seinen Namen weg. Nicht Rose, sondern Rosinante wird es heissen *lach.

Schindmähre [Name des Pferdes von Don Quijote <span. Rocinante <rocínKlepper“ + antesfrüher“]

Island Januar 2015

In Island ist mit Freunden eine Reise geplant wo wir Nordlicht sehen und fotografieren wollen. Es ist im Norden eine Ferienwohnung gebucht und ein taugliches Auto. Meine Freunde verstehen viel von Fotografie und ich bin überzeugt, wenn der Himmel nicht die ganze Zeit bewölkt ist und sich ein Nordlicht sehen lässt, dass ihr zu herrlichen Fotos kommen werdet. Es soll so im Schnitt 4° plus/minus 0° sein. Allerdings kennt G. Island schon und hat vor starkem Wind gewarnt.

Aber als Schweizerin mit brauchbarer Skiausrüstung kann ich sicher sein gut ausgestattet zu sein. Wir haben im Winter nämlich kälter.