Gestern machten wir einen Ausflug nach dem Tavuni Hill Fort. Das ist eine alte Festung eines Volkes von Tonga, die während Stammesfehden nach Fiji aus“booteten“ und hier ein Dorf mit Festung bauten.
Am Nachmittag bekam ich eine wunderbare Fiji-Massage von Iliki, auch einem Inhaber eines Homestays vom Dorf. Er hat wirklich bis jetzt am meisten Ahnung über Faszien und Muskelprobleme. Also wer damit Aerger hat, für den lohnt sich eine nette Reise nach Fiji!
Heute morgen ging es dann zu den Sanddünen Wie immer – heiss und sandig, aber wunderschön.
Das Dorf im Happy Valley Nakalavo Village ist ein sehr spezielles Dorf. Erstens bin ich jetzt da zu Besuch *smile und zweitens hat es eine interessante Geschichte. Um in einem solchen Dorf leben zu können braucht es gewisse Regeln. Jeder teilt mit seinen Nachbarn auf Wunsch und man nimmt viel Rücksicht. Auch der Tourist sollte Rücksicht nehmen und dezent gekleidet sein, die Frau möglichst einen LavaLava/Sarong tragen (auch über den Hosen). Auch dem Herrn steht ein Sarong sehr gut. Dann mag man keine Hüte und Sonnenbrillen. Wenn man ein Haus betritt zieht man die Schuhe aus. Denn man betritt einen meist leeren Raum, der nur Matten aus Palmblättern enthält (oder heutzutage auch Plastikmaterial). Auf diesen Matten sitzt man oder in der Nacht schläft man darauf. Es gibt Schlafecken und Küchenecke. Hinter dem Haus ist meist eine Dusche und ein WC in einem kleinen Hüttchen untergebracht.
Ist man angekommen wird man zur Kava-Zeremonie eingeladen. Darüber habe ich schon berichtet. Danach ist man dann Mitglied dieses Dorfes und darf sich dort frei bewegen. Es wird erwartet, dass man mit in die Kirche kommt und man wird auch zu Festen eingeladen. Hier wird es am Freitag ein Fest geben – zum Geburtstag eines jungen Mannes, der jetzt erwachsen wird, also 21 Jahre alt wird. Dabei wird auch mit dem traditionellen Lovo Ofen gearbeitet, ich werde dabei sein und Fotos machen dürfen.
Die Geschichte vom Dorf Nakalavo Es war einmal ein Mann von der Insel Kuata. Auf der Insel Kuata ass man gerne Tintenfisch. Dieser Mann liebte Tintenfisch, besonders wenn er mit Kokosmlich zubereitet war. Aber die Frauen weigerten sich ihm Tintenfisch mit Kokosmlich zu geben. Nein, es gab nur den trockenen Tintenfisch. Da wurde er so wütend, dass er mit seiner Schwester die Insel verliess und nach Lomolomo zog, ein Dorf in der Nähe des heutigen Flughafens von Nadi/Fiji. Nach einigen Tagen merkte er, dass er in der Ferne seine Insel Kuata sah und wie dort Rauch aufstieg von den Feuern, wo Tintenfisch mit Kokosmlich zubereitet wurde. Das gefiel ihm gar nicht, denn es erinnerte ihn immer wieder. So zog er weiter in Richtung Sigatoka, nach Love, wo er ganz sicher war, Kuata nicht mehr zu sehen. Dieser Mann heiratete dann eine Frau aus der Region und er hatte 5 Söhne. Einer dieser Söhne zog ins Nachbardorf Uniba, ca. 3 km entfernt von Sigatoka. Dort kam 1872 ein Sohn zur Welt. Dieser Sohn heiratete und liess sich in Nakalavo nieder. Er ist einer der Stammväter dieses Dorfes, denn heute ist fast jede Familie mit ihm verwandt, er war auch der Urgrossvater vom Masseur Iliki. Aktuell stehen hier 40 Haushalte mit ca. 200 Personen. Viele dieser Häuser nehmen gerne einen Gast auf. Auch grössere Gruppen. Bitte einfach anfragen! Willkommen im Happy valley wo die Welt noch in Ordnung ist! navibate@gmail.com
Die Geschichte von Assy und Navitalai Assy wollte „ihre“ Insel Kuata einmal besuchen. Sie war noch nie auf der Insel gewesen. So fuhr sie dorthin und begegnete während dem Weihnachtsgottesdienst Navi, der dort auf einem Schiff arbeitete als Boatman . Inzwischen sind die beiden verheiratet und haben 3 Söhne und eine Tochter. Und… sie sind perfekte Gastgeber in dem Homestay, in dem ich wohne.
Für heute haben wir uns den
Botanischen Garten am „Sleeping Giant“ vorgenommen. Der Garten
war wunderschön, viele blühende Orchideen (ja, ich bin ja jetzt im
Sommer) und vom Preis her sehr günstig. Leider wurden wir verregnet.
Das machte aber nichts, denn wir fuhren gleich weiter zum Mudpool und
den heissen Quellen. Die Amis haben im zweiten Weltkrieg einen
hässlichen Sumpf in ein Erholungsspa umgebaut – welches leider
auch hässlich ist, aber dafür seinen Dienst erfüllt. Würde man im
originalen Pool baden, dann hätte man Verbrühungen. Man kann darin
ein Ei hartkochen.
So habe ich mich also brav mit dem
Schlamm eingeschmiert. Dann trocknen lassen. Dann im Mudpool wieder
abgewaschen, im Bodenschlamm noch etwas rumgestapft und mir danach in
den 3 weiteren Becken den Rest des Schlamms weggewaschen. Jetzt bin
ich wieder blitzsauber, habe seidige Haut und werde diese Nacht
sicher wieder wunderbar schlafen.
Danach gingen wir zu einem Touristenort, wo es uns jedoch gar nicht gefallen hat – dafür konnten wir dort in der Nähe einen Drechsler besuchen. Der arbeitet mit selbst gebauten Riesenmaschinen und kann eine Tischplatte von 115cm Durchmesser drechseln. Sein Garten ist voller Riesenbäume, die dort vor sich hintrocknen. Er arbeitet vor allem für die hiesigen Hotels. Klar, ein Privatmensch kann diese Arbeit nicht mehr bezahlen.
Schweren Herzens hatte ich mich von meinen samoanischen Gastgebern verabschiedet und bin nach Fiji (Fidschi) geflogen. Das Flugzeug hatte etwas Verspätung und an der Immigration musste man wie immer lange warten. Dann neue SimKarte gekauft und Mietauto abgeholt. Inzwischen war es draussen dunkel und ich hatte meinen Gastgeber immer noch nicht erreichen können. Das liebe ich gar nicht. Allerdings hatte ich nach längerer Suche sein Haus auf der Karte lokalisieren können. Daussen stellte ich jedoch fest, dass die Navigation etwas reduziert war. Und jetzt ging es zudem noch los mit dem Linksverkehr! Also bin ich mal vorsichtig losgefahren und dann über eine Stunde Richtung Sigatoka gefahren. Dort ins Tal hinein und bis zur Abzweigung nach einem Dorf, welches auf den Karten unbekannt war. Weniger toll war, dass die neue Strasse „unbefestigt“ war, schlicht ein jämmerlicher Feldweg. Also Zähne zusammengebissen und mein armes Auto den Berg hinaufgewürgt. Wenn es hier dunkel ist, dann ist es stockdunkel. Also dunkler als es in Europa je zu sehen ist. Als dann die ersten Häuser kamen, habe ich angehalten und nach Navitalai gefragt. Ja!!! man kannte ihn. Ein Mann stieg in mein Auto und fuhr mit mir weiter ins Dorf hinauf. Dort war mein neuer Gastgeber dann völlig von den Socken (hat er wohl je in seinem Leben Socken getragen??). Er hatte mich nicht erwartet. Ich hatte mich auf einem Zweitaccount angemeldet, zu dem er den Zugang verloren hatte.
Aber ich wurde trotzdem äusserst nett und begeistert empfangen. Man rief Assy, die Frau und sofort wurde ein schönes Zimmer für mich bereitgestellt. Sogar eine Mahlzeit wollte man mir geben, aber dazu war ich noch zu satt. Normalerweise würde die Touristin, mit 2 Stunden Jetlag, jetzt erleichtert und müde in die Federn sinken. Aber nein, ich hatte in einem traditionellen Dorf eingecheckt und wurde jetzt zum neuen Dorfmitglied ernannt. Also ging es zuerst zur Kava-Zeremonie.
In der Kava-Zeremonie (auch Ava genannt) wird die getrocknete Kava-Wurzel zerstossen und dann mit Wasser gemischt und durch ein Tuch abgeseiht. Die Flüssigkeit wird dann zeremoniell dem Neumitglied gereicht und von dem dankend entgegengenommen. Kava ist eine leichte Droge und meine Zunge begann pelzig zu werden. Sonst habe ich aber nichts gemerkt. Die Menge ist zu klein, als dass man jetzt schon etwas merken würde. Ich wurde dann dem Dorf vorgestellt und war dann als neues Dorfmitglied aufgenommen. Jetzt kann ich jeden besuchen und bei ihm essen. Allerdings beruht sowas hier immer auf Gegenseitigkeit. Bin also schon mit Internetproblemen für die Leute hier am kämpfen.
Für Menschen die nur 2-3 Wochen Ferien
haben und meine Art zu reisen nachmachen möchten, diese sollten
(nach meinen bisherigen Erfahrungen) Samoa buchen. Hier werden sie
zwei exotische Inseln finden mit allem was das Herz begehrt. Ob in
einem herzlichen Homestay oder in einem Resort (egal welcher
Preisklasse), hier wird man glücklich. An Naturschauspielen ist
alles vorhanden was ich in der Karibik und auf Hawaii angetroffen
habe und die Sandstrände sind erste Klasse. Leider musste als
Hochwasserschutz vor den Dörfern eine Mauer gebaut werden, aber die
ist hübsch und mit Palmen verziert. Und dort baden ist sowieso nicht
gern gesehen. Dazu sind die hübschen Buchten und einsamen Strände
da oder die Resorts.
Die Insel Upolu (mit der Hauptstadt Apia) ist für die erste Woche als Eingewöhnung zu empfehlen, später dann Savai’i, als Insel für Fortgeschrittene. Lasst die Samoaner auf euch zukommen. Sie sind familienorientiert, Christen und sprechen meistens gut Englisch. Grundsätzlich sind die Menschen ja alle gleich – es gibt immer gute und böse. Aber hier sind die Menschen auch gewillt einem Touristen zu helfen und reden gerne mit ihm. Gastfreundschaft wird hier grossgeschrieben. Fragt einfach.. sagt was euch fehlt, bedrückt, glücklich machen könnte. Heute war mir langweilig. Man hat mir sofort offeriert einen Workshop mit mir zu machen und zu zeigen, wie man eine Matte flicht.
Die Monate Juni-September sind etwas
regenärmer, aber auch in den Wintermonaten lässt es sich hier gut
leben. Es gibt einfach etwas mehr Stürme und Regen (mir gefällt
das, wenn es nicht den ganzen Tag dauert) – also Regenjacke
mitnehmen.
Grundsätzlich ist es hier warm bis
heiss. Der Vorteil einer schon vorhandenen Sonnenbräune ist der,
dass man weniger eine Sonnenallergie bekommt. Das Essen ist einfach,
wer Kartoffeln mag, der ist mit der Taroknolle bestens bedient.
Ansonsten gibt es Fisch und Huhn. Ich habe kein Auto gemietet, da ich
dem Linksverkehr nicht traue (wobei ich jetzt aufgegeben habe und für
Fiji und Neuseeland doch etwas miete). Mietet auf jeden Fall ein Auto
mit Automatik. Die Leute fahren anständig und auf der Strasse sind
Pfeile aufgemalt, da sie selber erst vor wenigen Jahren umgestellt
haben. Also ideal als Links Einsteigerland. Aber auch eine Busfahrt
ist zu empfehlen, hier trifft man auf das volle samoanische Leben!
Samoa ist für uns exotisch und faszinierend. Es ist sauber, wunderbar gepflegt und extrem fotogen. Ihr werdet es lieben! Und… das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt (3.2.20) schon sagen, für weniger Reisegewohnte als ich, einfacher als Fidschi. Es wird in den nächsten 2 Wochen ev. schwierig sein ins Internet zu kommen – ich entschuldige mich im Voraus schon…