Archiv für den Monat: Juni 2017

Unsere Reise mit den Augen (Kamera) von Ueli gesehen

Ueli mag keine langen und weiten Reisen. Aber mir zuliebe hat er sich überwunden. Klar ist er gerne unterwegs und wir haben sehr ähnliche Interessen. So wurde diese Reise doch zu einem vollen Erfolg. Ueli trägt eine Nikon-Kamera am Hals herum, ein richtiges Rüsseltier. Ich habe nur eine kleine Kamera, welche in die Hosentasche passt. Somit zeige ich euch hier noch wie so eine Reise mit Uelis Augen und mit seiner Kamera ausschaut.

Zusammenfassung und Info zu Reisen im Balkan – Sommer 2017

Hier beschreibe ich was wir erlebt haben und erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern erlaube mir auch einmal (politisch) unkorrekt zu sein.

Dokumente:
Alle Länder als Schweizer: Identitätskarte
Serbien, Bosnien, Albanien, Montenegro und Mazedonien: Grüne Versicherungskarte und Autopapiere zusätzlich.

Geld:
Slovenien ist in der EU und hat Euro und ist etwa gleich teuer wie Deutschland.
Kroatien ist in der EU und hat Kuna (anscheinend soll man erst an der Grenze wechseln und keine Kuna aus dem Land nehmen). Es ist vermutlich alles leicht billiger als in Deutschland.
Montenegro ist nicht in der EU, hat aber trotzdem Euros.
Albanien ist nicht in der EU, hat eigenes Geld, allerdings kann man in Euros bezahlen, besonders in Touristenorten wie Museen und dazu gehörigen Restaurants (kleine Noten und Münzen dabeihaben, es gibt selten Wechselgeld). Das Land ist recht klein und so ist es unnötig Geld zu wechseln. Wir haben nirgends Bankomaten oder Wechselstuben gesehen. Alles dünkte uns recht billig.
Serbien hat eigenes Geld, 100 Euros waren viel zu viel Geld – alles ist recht günstig und wir hatten Mühe soviel Geld auszugeben, besonders, da man im Land wenige Campingplätze findet und überall „problemlos“ sein Womo hinstellen kann. Ein Mittagessen kostet ca. 3 Euros.
Bosnien: genau das Gleiche.

Parken und freies Uebernachten:
Ab ca. 15.6. beginnt jeweils die Touristensaison. Vorher kann man fast überall gratis parken, danach wird es entweder verboten oder kostet Geld. Freies Uebernachten geht recht gut, wir hatten keine Probleme. Wenn es keine Campingplätze gibt, ist es auch bei Bauern kein Problem einen Nachtplatz zu bekommen. Wir haben nur einen VW-Bus und so ist es in der Nacht oft sehr heiss im Auto.
Entweder auf einer Bergkuppe oder nahe am Meer schlafen, da geht immer ein Wind. Kurz vor dem Einschlafen noch mit aufgedrehter Klimaanlage fahren, bis das Auto kühl ist, und dann gleich nach hinten verschwinden und Türen schliessen. Wir haben aber öfters mit offenen Türen geschlafen. Wer Angst hat, der lasse die hintere rechte Tür auf, dann kann man bei einem VW-Bus nämlich die restlichen Türen abschliessen.

Tiere:
Wir haben keine wirklich wilden Tiere gesehen. In Albanien gibt es wilde Hunde, die anscheinend nerven können. Einige Hasen sagen wir am frühen Morgen.
Schildkröten sollte man über die Strasse helfen.
Bitte keine streunenden Tiere heim nehmen, wer unbedingt eine junge Katze braucht, der frage den örtlichen Tierarzt. Spenden zum Kastrieren werden gerne entgegengenommen. Wilde Tiere können Krankheiten in die Schweiz mitbringen, die man nicht wirklich brauchen kann.
Mücken: Ja, in Wassernähe.

Essen:
Die Speisekarte ist recht einfach, quer durch alle Länder – Abgesehen von Seafood: Fastfood, Pizza und besonders Schniposaco! Schnitzel, Pommes, Salat und Cola  – fertig!  Wer lokales Essen mag, der kriegt Cevabcici oder Fleischeintopf. Als Nachspeise gibts Palatschinken (Pfannkuchen mit Eis oder Saucen) – fertig!
Wers schafft Reis zu bestellen, der bekommt sehr leckeres Reis, meist angereichert mit Gemüse. Dass das Land einmal (teilweise) zu Italien, bzw. Venedig, gehört hat, merkt man daran, dass es manchmal auch Nudeln auf die Speisekarte schaffen.
Ich muss zu den Pommes sagen, dass sie allesamt übel schmeckten, ausser an einem Ort, da waren sie Weltklasse.
Speiseeis ist oft offen zu kaufen, im italienischen Stil. Meist sehr lecker und ideal bei heissem Wetter.

Kaffee:
Man bestelle einen grossen Cappuccino, das lässt sich gut aussprechen und ist mehr oder weniger trinkbar, meist doch etwas bitter. Ich liebe türkischen Kaffee, mehr in ländlichen Gegenden zu erhalten (bitte vorgängig sagen ob mit Zucker).

Getränke:
Es gibt Wasser in Flaschen, manchmal auch in Trinkwasserqualität im Glas. Wir bekamen hie und wieder ein Cola zero. Das für uns ideale Getränk war: Limunada (frischgepresster Zitronensaft) mit etwas Wasser. Dazu ein Mineral mit Gas und etwas Süssstoff.

Sprache:
Ausser in Albanien werden slavische Dialekte gesprochen, die sich von Land zu Land nur insofern unterscheiden wie bei uns die Dialekte. Ich empfehle auf jeden Fall als Minimum die Höflichkeitsformen und Zahlen zu lernen, und die Grundnahrungsmittel. Ob Dobry, Dober dan, Dober dag (guten Tag) ist nämlich egal, man versteht euch.
Vorteil: Polen, Tschechien, Slovakei und ev. noch weitere Länder sprechen ähnliche Dialekte. (Bitte haut mich nicht, ich bin kein Sprachexperte).

Verständigung:
In Kroatien sprechen jüngere Leute ausgezeichnetes Englisch, ältere oft eher Deutsch. In Slovenien spricht man eher Englisch. In den anderen Ländern wird es schwieriger, manchmal sprechen die Leute auch noch Italienisch. An Touristenpunkten kann immer jemand Englisch oder Deutsch.

Strassen:
In Slovenien verkaufen sie eine Autobahnvignette, die man als Tourist nicht wirklich braucht, das Land ist klein. In Kroatien gilt Maut auf der Autobahn.
Die Strassen führen im Balkan ganz klar durch Täler und Schluchten, entsprechend kurvig und holprig sind sie. Grössere Womos sollen lieber die grossen Ueberlandstrecken benutzen, so welche existieren. In Serbien und Bosnien sind 50 km meist in 1 Stunde zu fahren.
Entlang der Adria gibt es die Magistrale, eine schöne Aussichtsstrecke entlang der Adria, gerne gefahren von Motorädern.

Reiseliteratur/Reiseführer:
Für Womo-Fahrer gibt es ein Buch über Slovenien (sehr gut und viele schöne Strecken), ein Buch über Kroatien und Montenegro (nur der Küste entlang) und eins über Albanien (von einem Liebhaber geschrieben). Aber über Bosnien und Serbien gab es keine Womo-Führer von diesem Verlag. Ich habe leider im Vorab die Uebersicht verloren und versäumt für Bosnien und Serbien Reiseführer zu kaufen. Im Land selber oder unterwegs habe ich kaum Brauchbares gefunden. Deshalb sind mir auch einige Nettikeiten, wie z.B. die Uvac-Schlucht in Serbien entgangen.

Reisen:
Slovenien ist recht interessant, es gibt Hunderte von Höhlen. Die Häuser sind oft sehr hübsch, besonders die Stadel.
Kroatien existiert (für Touristen) eigentlich nur an der Küste. Die Häuser sind einfach und meist neu. Man sieht viele angefangene Neubauten. Die Küste ist steinig, felsig. Jedoch werde neu überall Kiesstrände künstlich angelegt, was das Baden sehr angenehm macht. Wunderhübsch sind die Städtchen auf den Landzungen/Inseln.
Montenegro: Endlich Sandstrand!! Die Häuser sind modern, gross, langweilig. Das Hinterland ist waldig, mit schönen Schluchten.
Albanien: Wunderbare Gastfreundschaft erlebt. Die Häuser sind oft recht modern, wir meinen, wir fahren durch die Schweiz. Klar gibt es immer noch Eselskarren und ausgesprochen üble Strassen, aber die Landschaft ist von der unsrigen nicht wirklich zu unterscheiden, besonders in den Bergregionen.
Serbien: Das Gleiche. Wir erkennen keinen Unterschied zur Schweiz, der es sinnvoll machen würde hierher zu reisen (wobei wir allerdings nur den Westen gesehen haben).
Bosnien: Das Gleiche. Hier haben wir kaum Sehenswürdigkeiten gesehen. Sorry. Allerdings gibt es viele Klöster und Kirchen.
Mazedonien: Hier waren wir von einigen Jahren von Griechenland aus. Einige nette Wasserfälle, ursprüngliches Land (überall Pferdewagen und wilde Deponien), schöne römische Ausgrabungen, interessanter Berg Kokino.

Fazit: Bez. Landschaft ist nur Kroatien mit dem Meer anders als die Schweiz. Der Rest des Balkans, den wir gesehen haben, war ähnlich wie eine ländliche Region in der Schweiz.

Klar – schöne Schluchten, Höhlen, Burgen, Schlösser und Kirchen sind immer sehenswert, aber fahre ich dafür über 1000 km?

Wasser:
Trinkwasser ist fast überall, wo es Hügel gibt, ausgezeichnet. Flüster: Am Wasserhahn des Friedhofs ausserhalb der Dörfer kann man seine Wasserflasche bequem auffüllen.
Badewasser: In Serbien und Bosnien lieber nicht in Seen baden, auch lieber nicht in Flüssen. Wir haben immer wieder wilde brennende Deponien gesehen, die da rein münden.
Das Meer ist sehr durchsichtig, ausser im Norden von Albanien (hier münden die dreckigen Flüsse) extrem sauber. Allerdings Badelatschen kaufen, das Meer ist sehr belebt. Seeigel und sowas wie Seegurken und aller Arten Schnecken gibts ausserhalb der belebtesten Badestrände sofort.
In Montenegro geht es im Hinterland steil bergauf. Deshalb findet man immer wieder Wasserhähne am Strassenrand. Aber oft nicht in Trinkwasserqualität.

Souvenirs:
Meiner Meinung nach ist alles vom Touristenstand = übel.
Empfehlen kann ich Honig, Olivenöl und Weine am Strassenrand, Geklöppeltes in Slovenien. Falls ihr etwas seht, was jemand anderes 2 m weiter auch anbietet, dann lasst die Finger davon. Obst ist vom Grossmarkt und selten vom eigenen Baum (das nur, wenn dieser Bauer wirklich nur Kirschen verkauft und nicht noch 10 andere Sachen).
Oma macht keine Souvenirs im tausendstelligen Bereich.

Sauberkeit:
Man bemüht sich. Ausser den wilden Deponien in Albanien, Mazedonien, Bosnien und Serbien fanden wir die Länder recht sauber. Wenn wir in stille Orte zum Uebernachten fuhren, dann fanden wir überall jedoch entsorgte Sofas und Geräte.
Wir haben immer eine Abfallzange dabei und säubern zum Dank von Gratis-Uebernachtungen immer nach Möglichkeit den Ort.

Sicherheit:
Man hat uns gesagt, der Balkan wäre sehr sicher, ausser dass noch Minen verstreut wären.
Wir haben keine Probleme mit Dieben oder Bettlern gehabt, ausser ganz am Schluss auf einer Autobahnraststätte der Autoput, da wurden wir angebettelt.
Minenwarnungen haben wir in Bosnien gesehen, als wir etwas abseits schlafen wollten. Unsere Devise war: Wo in den letzten 10 Jahren mal jemand gegangen ist, da gehen auch wir, wo nicht, da treten wir nicht hin.

Internet:
Ich habe eine Sim-Karte von Italien, Frankreich, Deutschland und nun auch noch von Kroatien (Bei der Post, die Telekom). So konnte ich meistens ins Internet. Diese Karte kann man in ein Handy stecken und das als Wlan für den Laptop nutzen. Wer das nicht möchte, der kann sich ein Pocketgerät kaufen, das sendet, aber man kann nicht damit telefonieren. Z.B. wenn man nur eine Sim-Karte in das Handy einstecken kann.
In Campingplätzen fragt man am besten, wo der ideale Standort für Internet ist (und ob sie überhaupt welches haben).
Viele Cafés und Restaurants haben Internet (WiFi), auch wenn sie es nicht draussen angeschrieben haben. Dort kann man auch mal eine Kamerabatterie oder sonstwas mit einem Stecker aufladen. Ansonsten lieber Geräte kaufen, die man mit einer Power-Bank aufladen kann oder im Auto am Zigarettenanzünder.
Allerdings ist Wlan mit UPC-Handy und auch anderen Betreibern bald europaweit kein Problem mehr.. das ändert sich jetzt von Woche zu Woche.

Heimreise

Die letzten 2 Tage verbrachten wir auf einem Campingplatz bei Savudrija. Eigentlich keine besondere Freude, aber wir wollten mal wieder herzhaft duschen und sonst alle paar Stunden ins Wasser hüpfen. Das war allerdings nicht möglich, denn die Felsplatten am Strand waren sehr seicht und es brauchte viel Kraft um über all die Felsen zu steigen, während die Wellen anbrandeten.
Dafür konnten wir mit viel Spass eine Vogelfamilie beobachten. Ich denke, es lohnt sich Haferflocken auf eine solche Reise mitzunehmen. Wenn wir uns nicht ein einfaches Frühstück damit machen können, dann erfreuen wir wenigstens die anwesende Fauna.
Weiter gings dann nach Triest und auf der Autobahn bis Verona. Kurz vor Verona bogen wir nach Norden ab nach Bolca. Bolca ist das Mekka der Paläontologen. Hier können sie einfach eine Schieferplatte anstechen und drinnen sitzen Fische und Pflanzen, perfekt konserviert… oder so ähnlich.
Zum Schlafen fuhren wir wieder über „erhebende“ Hügel zurück auf den Dorfplatz von Sprea und genossen die Bänke und Tische mit wunderbarer Aussicht. Gleich rechts von der Kirche gehts hoch zum Kräutergarten vom Don Luigi Zocca. Schade, dass kein Nachfolger gefunden wurde, der genau so die Flora in seine Gebete miteinbezog. Aber der Garten ist immer noch sehenswert. Am nächsten Tag dann den Rest der Heimfahrt wieder auf der Autobahn.

Und weiter in Slovenien – Partisanen und Quecksilber

Was fehlt uns noch zu unserem Glück? Etwas über die Partisanen zu erfahren und eine Mine.
Das Partisanenspital liegt weit hinten im tiefsten Bergwald und wurde nur ca. 1 gutes Jahr gebraucht. Es liegt über einer Schlucht mit Wasserfall. Genau das hat es gerettet und dann im 2007 zerstört. Diesmal nicht von Deutschen, sondern von Naturgewalten. Ein Bergsturz hat, bis auf eine Hütte, alles zerstört. Da ich denke, dass die Hütten damals doch schon in recht modrigem Zustand waren, hat es nicht geschadet, alles wieder wie ehemals neu aufzubauen. Eindrücklich genug bleibt es ja. Es waren damals ca. 13 Hütten und es wurden Hunderte von Patienten hier hochgeschleppt, über den Wasserfall und bis auf wenige, gesund gepflegt.

Auch ein trübes Kapitel sind Minen. Wir besuchen eine ehemalige Quecksilbermine, der Antoniusstollen in Idrija. Quecksilber ist ja sehr ungesund, und so war der ganze Abbau eine Riesensauerei und die Minenarbeiter starben nach jeweils wenigen Jahren Arbeit. Die Frauen im Städtchen haben meist 2-3x heiraten müssen und was sie an kräftigen Männern bekamen, waren nach kurzer Zeit kranke, krebsverseuchte oder lungenkranke Wracks. Auch die Stadt leidet heute noch darunter, denn sie sinkt von früher pro Jahr ca. 10 cm, jetzt immer noch mind. 1cm tiefer. Seit die Asienkriege vorbei sind und Gold etwas sauberer abgebaut wird, lohnt sich der Abbau in Slovenien nicht mehr, und die Leute dort hoffen, dass das Bergwerk geschlossen bleibt. Müsste es wieder eröffnet werden, dann im Tagebau und unter besseren Bedingungen, was immer noch eine Riesenbelastung für das Umland bedeuten würde.

Am nächsten Tag, also heute, fahren wir nochmals nach Kroatien um unsere letzten Kunas auf den Kopf zu hauen, und noch etwas das Meer zu geniessen. Da die nördliche Küste Ende Juni ganz im Zeichen des Tourismus steht, sind alle Badebuchten nun nicht mehr gratis zugänglich und wir suchen uns einen netten Campingplatz unter Pinien aus. Zwischen Riesenmowos parken wir unsere brave kleine Rosinante und lassen sie etwas zur Ruhe kommen.

Die obligaten Blümchen

Dank Besuch, und gratis offenes Wi-fi im Arboretum, erlaube ich mir euch noch einige Blümchen und so zu präsentieren.

Slovenien – fast abseits seiner Höhlen

Am Morgen fahren wir wieder über de Grenze nach Slovenien. Wir haben noch fast 2 Wochen Zeit. Als erstes brauchen wir mal wieder ein Bad. So baden wir an diesem idyllischen Fluss, der Krka, die nur gleich heisst, wie die in Kroatien, aber noch hier in Slovenien in einen anderen Fluss mündet.
Dann besichtigen wir das gepflegte Kostanjevica, ein Künstlerdorf. Das Dorf ist ganz vom Fluss umgeben. Nicht weit davon, in einem alten Kloster, gibt es bedeutende Kunstausstellungen und eine spezielle Ausstellung, wo jedes Jahr 3 Kunstwerke aus (örtlichem) Holz gebaut werden. Wir wurden von der Dame in der Galerie ausführlich informiert, überhaupt sind die Leute in Slovenien sehr nett und sprechen ausgezeichnet Englisch.
Am Abend gehts zur Quelle der Krka. Das Land ist von Hunderten, ja Tausenden von Höhlen durchlöchert und viele Flüsse entspringen direkt einer Höhle.
Heute morgen dann Weiterfahrt zur hochinteressanten und schönen Burg Bogensperk, wo 20 Jahre lang Johann Weichhard Valvasor, ein bekannter Gelehrter, arbeitete.
Ein weiteres Bad in einem See haben wir uns nicht gegönnt. Denn erstes wurde das Wetter wieder schwül und gewittrig und zweitens war der See und seine Annehmlichkeiten aktuell nicht in touristengenehmem Zustand. So gings in den Mc Donalds um mal wieder Internet zu haben und euch diesen Bericht abzuschicken.

Serbien – In den Schluchten des Balkan – Bosnien i Herzegowina

Eigentlich dachten wir, wir sind in Zlatibor bestens aufgehoben, als ich am Morgen duschen wollte und kein Wasser kam. Die ganze Stadt hatte über Stunden kein Wasser.
Danach fuhren wir nach Sirogojno zum Freilichtmuseum. Dort sahen wir, dass man im Museum hätte übernachten können. Das würde ich allen sehr empfehlen! Mehr Lokalkolorit kann man schwerlich bekommen. Die Häuser waren interessant und wir konnten sogar noch etwas dazu lernen.
Danach gings nach Mokra Gora. Nachdem mir letztes Jahr die Fahrt in der Waldbahn ins Wasser gefallen war, konnten wir jetzt mit einer Dampfbahn fahren – oder? Oder nicht. Kein Dampf, nur normaler Diesel. Aber die Fahrt auf der extremen Schmalspurbahn war interessant und die steilen Kehren hat so schnell keine andere Bahn.
Wir hatten nun unsere 24 Stunden in diesem Land verbracht und wollten weiter nach Bosnien. Aber zuerst wollten wir unser Geld noch aufbrauchen. Serbien ist ein billiges Land, somit haben wir getankt und einiges eingekauft, aber es war wirklich nicht einfach einen teuren Einkauf zu tätigen, wir wollten ja keine handgestrickten Jacken mitbringen, davon habe ich noch von Madeira genug zuhause.

Der Grenzübergang ging problemlos. In der nächsten grösseren Stadt konnten wir wieder für 100 Euros Landeswährung beziehen. Nur einen Reiseführer über Bosnien gabs nicht. Somit haben wir an einer Tankstelle eine Karte gekauft und steuerten zuerst Richtung Sarajewo. Ueli mag keine Städte, somit werden wir bald nach Norden abbiegen. Wir fuhren durch weitere Schluchten (des Balkans) und entlang einem wunderschönen Stausee (leider wieder mit brennender Deponie am Strassenrand).
Jetzt sind wir auf einer Nebenstrasse, sorgfältig bemüht auf keine Landminen zu treten, sondern nur dort zu gehen wo in den letzten 10 Jahren schon einmal jemand durchgegangen ist.

Gute Nacht.
Nix gute Nacht. Es war so heiss im Auto, dass wir noch 15 Minuten weiterfuhren, mit voll offener Klimaanlage, und dann wieder einen Schlafplatz suchten. Jetzt war es nur noch 25 ° im Auto und wir konnten wunderbar schlafen.

Heute nun fuhren wir stundenlang Richtung Norden. Es war grün, bergig, Skilifte wurden angezeigt, 1200m ü.M. war ein Pass. Es ging durch wilde Schluchten und normale Wälder und üppige Wiesen. Die Dörfer waren einfach aber recht modern, kurz, alles sah wie zuhause aus, etwas abseits der grossen Städte.

Etwas wirklich Interessantes war nicht zu sehen, ausser vielen orthodoxen Kirchen und einigen Felsen. So sind wir wieder in Kroatien wo ich ja Internet habe. Gleich werden wir über eine weitere Grenze fahren, wieder nach Slovenien. Da ist in meinem Womo-Führer noch einiges eingezeichnet, was wir uns in den nächsten Tagen ansehen werden.

Wir wagen uns nach Serbien

Nach dem Gulasch in Montenegro gings weiter Richtung Grenze nach Serbien.  Wir fuhren stundenlang  über Berge, und alles sah wie zuhause aus, ausser dass es keine Häuser zu sehen gab. Kurz vor der Grenze fuhren wir auf eine kleine Bergstrasse und fragten einen Bauern, ob wir auf seinem Hofplatz übernachten dürften. Wir durften.

Am nächsten Morgen gings nach Pripolje, ganz im Südwesten von Serbien. Kurz vor der Stadt sahen wir ein Schild zu einem Wasserfall. Wir fuhren also 6-8 km berghoch und besichtigen einen herrlichen grossen Wasserfall mit Sintertherassen.
Nahebei eine kleine Schule. Die Schule hat aktuell 2 Schüler und die Lehrerin wird jeden Tag extra von ihrem Mann aus der Stadt hierher hochgefahren.
Weiter zum bedeutenden Kloster Mileseva. in der Nähe besichtigten wir noch eine kleine Wassermühle. Man rüstet auf als Touristenregion. Aber immer noch werden die Ortschaften in kyrillischen Buchstaben angeschrieben, auch viele sonstige Schilder am Wegrand. Wir kommen mit unseren jämmerlichen Slavischkenntnissen jedoch gut durch.
Weiter über Berg und Stein und Löchern und unendlich viele Kurven, an Abfalldeponien vorbei, die an der Strasse liegen. Im Schnitt kann man 50 fahren. Wir treffen auf ein wunderschönes Ecohotel, welches leider (noch?) geschlossen ist.

Dann kommen wir in Zlatibor an, einer Stadt in den Bergen, Skiresort und mit modernen Wohnblocks und Hotelkästen bestückt. Wir wäre zwar lieber auf dem Parkplatz des Ecohotels geblieben, aber man muss sich in Serbien für eine Uebernachtung irgendwo registrieren. So nehmen wir halt den modernen Campingplatz in Zlatibor und waschen mal wieder eine Maschine.

 

Albanien – über alle Berge

Wir suchten also am Morgen den Weg zum Kloster in Lac. Das Navi und der Womo-Führer kannten eine Direttissima, bzw. ein Direktroute der Extraklasse, so extra, dass wir im 1. Gang hochfuhren und die Seitenspiegel einklappen mussten. Oben angekommen standen – oh Wunder! Cars auf dem Parkplatz. Es scheint, es gibt eine richtige Strasse hoch *seufz

Am 13.6. ist das Fest des Heiligen, wir haben den 10.6. und entsprechend schon viele Gläubige. Es ist ein Franziskanerkloster. Und wie es sich gehört, mit Steilwand und wundertätiger Grotte.
Ueli übte Weitwurf mit meiner Kamera, was sie ihm übelnahm und sich deshalb auch in der wundertätigen Grotte nicht mehr beruhigen liess. So fotografierte ich fortan mit meiner Robustkamera, die auch recht nette Bilder macht. Man kann sie von 2m runterwerfen und sie sollte es überleben. Ich teste lieber nicht, sondern gebe Ueli das neue Spinnergerät zum üben. Er kanns jetzt sogar auf seiner Nase oder meinem grossen Zeh drehen lassen *lach.

Danach suchten wir die Burg von Kruja. Auch hier waren Buch und Navi hilfsbereit, aber der moderne Strassenbau stellte sich quer, bzw. wir übten Umdrehen auf kleinstem Raum.
Schlussendlich waren wir oben und siehe da, wieder Busse auf dem Parkplatz! *seufz
Die Burg ist alt und modern zugleich. Die Albaner überlassen nichts dem Zufall und renovieren ihre Altertümer so, dass sie wieder wie neu aussehen. Oder neu sind? Burgen kann man ja schliesslich immer brauchen, der nächste Krieg ist nie fern.
Das ethnografische Museum ist mal wieder ein wunderbarer Altbau, wie man sie sonst nirgends in den Dörfern findet – schade.
Da ich mehr von diesen Häusern sehen wollte, fuhren wir in die Berge.
Dazu gings auf der neuen Autobahn, die mind. zu 50% schon fertig, sich durch die grandiose Landschaft schneidet, Richtung Kosovo. Dort dann auf einer recht anständigen Strasse in endlosen Kehren bergauf und ins Tal hinein. Leider waren die angekündigten Dörfer entweder nicht vorhanden, oder nicht so spektakulär wie erhofft. Somit fuhren wir auf eine Weide um zu schlafen, aber so, dass wir weit genug von der Strasse weg sind, um keine weiteren braven Bürger mehr mit unserer Anwesenheit zu erschrecken.
In der Nacht stürmte es sehr, aber unsere Rosinante hielt stand. Am Morgen gabs sogar ein wenig Regen.
In Albanien ist es sehr schwierig an Geld zu kommen, Bankomaten sahen wir nicht, in Touristenorten bezahlte man mit Euros und Tankstellen wollten keine Kartenbezahlung  ausführen. Wir fuhren also schnell wieder auf die Autobahn und machten uns auf in Richtung Montenegro. Da sitzen wir jetzt und essen lecker Gulasch, welches wir mit Euros bezahlen können. Preis: 4 Euros.

Liebenswürdige Gastfreundschaft in Albanien

Am Morgen fuhren wir weiter dem Meer entlang und gingen dann unterwegs, in Bar (Montenegro) an den Strand. Die Zufahrt war problemlos, Parkplatz, Strand und Restaurants alles war da. Sogar Internet. Ich konnte also im Restaurant meinen letzten Bericht abschicken und ein 2. Frühstück essen. Die Leute waren ausgesprochen nett und hilfsbereit. Die Sprachkenntnisse waren aber bescheidener als in Kroatien.
Dann gings weiter nach Ulcinj, was uns zu verbaut und modern war. So folgten wir dem Tipp im Womo-Führer und fuhren noch etwas weiter nach Süden an einen wunderbaren, weiten Sandstrand. Dort genossen wir ein herrliches Bad und Dusche.

Diese Frische brauchten wir dann für den nächsten Grenzübergang, wo wir fast eine Stunde in der brütenden Hitze warten mussten. Aber wir selber kamen problemlos über die Grenze.

In Albanien gings zunächst nach Shkodra ins Museum. Das war zwar zu, aber ein hilfsbereiter Mensch erklärte uns alles Sichtbare auf Italienisch.
Das nächste Ziel war die lange, geknickte, alte Brücke, mit einigen wunderbaren Bogen.
Danach versuchten wir nach Süden zu fahren, alleine das Navi schickte uns (weil wohl einmal die Strasse gesperrt war) auf einen Umweg in kleinste Feldwege und Rumpelstrassen. Am Ende standen wir vor einem Bachbett und dahinter war eine Deponie. Wunderbar Garmin, ich liebe dich!
Wir brauchten 2 Stunden um da wieder herauszufinden. So hatten wir nicht mehr genügend Zeit um zum Kloster zu fahren und wollten deshalb etwas ausserhalb der Stadt übernachten.

Wir fanden auch einen abgelegenen Platz, aber recht nahe einer kleinen Strasse. Die Dorfbewohner fuhren vorbei, fragten uns ob wir eine Panne hätten, und einer hielt an und begrüsste uns mit einfachem Italienisch.

Er lud uns zu sich nach Hause ein. Das ging wieder über einige Feldwege, aber unser Auto ist das inzwischen gewohnt. Die Frau von Gion begrüsste uns herzlich und auch ein Sohn, der etwas englisch sprach. Man rief einen weiteren Sohn an, der gut Englisch konnte. Eine Enkeltochter war auch da, der ich mein „Spielzeug“ Fitget schenkte, was sie gerne annahm.

Wir wurden auf das Beste bewirtet, obwohl wir ja schon zu Abend gegessen hatten. Aber alles war sehr lecker! Nochmals herzlichen Dank!

Wir warfen interessierte Blicke auf das Haus und am Morgen auf den gut gepflegten Hof, Tiere und Garten.

Danach gings weiter zum Kloster von Lac.