Mit der Hammelherde an der Levada

Die heutigen Touristen sind besser als ihr Ruf. Sie tragen brauchbare Kleidung, vorzugsweise natürlich Jack Wolfskin, Deuter und so.. je professioneller, desto besser. Dann sprechen sie oft mehrere Sprachen und haben eine Ahnung von Botanik und Kultur.

Kurz, ich musste mich echt anstrengen etwas zum Kritisieren zu finden *smile. Und ich muss gestehen, ich habe nichts gefunden. Die Führer waren tadellos, die Mitreisenden waren tadellos und auch das Hotel ist tadellos. Nur meine Mitreisende B. ist nicht tadellos, sie hat einen grossen Fehler, sie hat nämlich in den letzten Monaten begonnen zu schnarchen. Ich habe mich um ein Einzelzimmer beworben. Mal sehen was die Reiseleiterin für mich tun kann, die Ostertage stehen vor der Tür.

Heute morgen wurden nun also 4 Touristenbusse mit Touristen befüllt und zur Levada gekarrt. Damit auch jeder Führer seine Lämmchen in Ruhe führen kann wurden die Busse gestaffelt. Unser Bus durfte also zuerst die Korbflechter besichtigen.

Die Korbflechterei/das Korben ist ein brotloses Gewebe und so wurde von den Touristen auch kaum was gekauft. Wer kauft sich schon einen geflochtenen Stuhl, wenn das Verschiffen doppelt soviel kostet? Wer kauft das waidwunde Reh mit dem treuherzigen Blick? Einzig der Spiegel hätte mir gefallen, aber da habe ich vor 25 Jahren bei Ikea den perfekten ovalen Spiegel gefunden und brauche keinen Ersatz, der hält nämlich in gewohnt guter Qualität.

Nach der Besichtigung der Flechterei sind wir also zur Levada gefahren, der Wasserleitung. Auch hier waren die Mauren mal wohnhaft und haben, wie in Spanien, Wasserleitungen und Terrassierung hinterlassen. (Siehe mein Blog: https://alpujarrashiking.wordpress.com/)

Was mich auf den erste Blick an Madeira fasziniert, ist die andere Vegetation. Hier gibt es Pflanzen die völlig anders sind als bei uns. Dann gibt es Pflanzen, die grösser sind, also besser gedeihen, dann Pflanzen die kleiner sind, weil sie die Urform der Gartenpflanzen sind, die bei uns zu kaufen sind.

Ich werde noch durch den botanischen Garten gehen und euch dann die Namen nachliefern. Aktuell müsst ihr euch vorerst mal mit einigen Schnappschüssen begnügen.

Der Eukalyptus wurde extra hier angebaut, weil man gerne Bauholz gehabt hätte, aber er hat das gemacht, was eingeführte Pflanzen gerne tun, er hat sich ungezügelt vermehrt. Vermutlich fehlen ihm die Koalabären, die ihn etwas dezimieren würden?
Auch die Calla wächst hier wild und frei und gilt sicher als Unkraut.

Die ehemals mühsam angelegten Terrassen sind zum grössten Teil voller Unkraut und viele Häuser leer. Die Häuser sind gerne aus Basalt gebaut worden, hält im Sommer kühl und im Winter warm. Meist wurden die Häuser von der Familie gebaut in Eigenarbeit. So entstanden jeweils kleine Siedlungen von mehreren Häusern einer Familie. Nur sind jetzt oft die jüngsten Generationen ausgewandert.

Nach einer sehr einfachen und interessanten Wanderung sind wir kurz nach Mittag wieder zu Hause angekommen. Weil es inzwischen regnete haben wir uns ins interne Hallenbad begeben und unsere, nach dem faulen Winter, schnell ermüdeten Müskelchen wieder entspannt.

Nach einem leckeren aber wie bei Büffets üblich, lauwarmen Nachtessen, sind wir jetzt bettreif. Leider funktioniert das Internet gerade nicht und so speichere ich und lade morgen hoch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert