Wir wollten unsere neue Schlafbank testen und fuhren übers Wochenende ins Wallis. Es regnete und am Furkapass hatte es vergangene Nacht schon geschneit. Aber als wir durch die ersten Dörfer fuhren wurde es immer schöner und bald fuhren wir durch das schönste Herbstwetter.
Zuerst besuchten wir meinen Vater in seinem Ferienhaus. Es ist eines der ältesten Häuser im Wallis. Dann fuhren wir weiter ins Val d’Hérens. Dort bewunderten wir im Abendlicht die Erdpyramiden von Euseigne. Im Tälchen darunter wollten wir schlafen, bei der Quelle von Combioula. Es gibt 2 Quellen: Eine warme Schwefelquelle und eine in einer Grotte. In dieser Grotte haben wir dann gebadet – es war herrlich! Dann noch im Aussenpool, gleich neben dem kalten Bach. Inzwischen war es schon sehr dunkel. Aber wir hatten Spass, leider sind die Fotos etwas mager geworden, wegem dem Dampf vom warmen Wasser. Ich denke, inzwischen kenne ich so viele dieser Quellen, auch dank Internet, dass ich den Glauben an die Menschheit wiedergewonnen habe. Wo man so etwas in gutem Zustand behalten kann ist die Welt noch in Ordnung.
Danach gingen wir ins Auto, wo wir es sehr gemütlich hatten mit dem neuen „Sofa“. Ich bin zufrieden. Es ist nicht so bequem wie zuhause, aber für so ein Auto optimal. Leider wurde die Nacht dann sehr kalt, weil die Standheizung nur jeweils für 1 Minute funktionierte und wir bei 10° aufgewacht sind. Ich werde morgen noch einige kleine Aenderungen machen müssen und das mit der Standheizung abklären müssen, aber sonst kann man so sehr gut dunkle Abende im Auto verbringen. Zum Schlafen war es, wie erwartet, recht hart. Aber das kriege ich in den Griff mit einem Seitenschläferkissen und ev. zusätzlich einer Aufblasmatratze.
Am nächsten Morgen fuhren wir hoch zur Grande Dixance, der höchsten Staumauer der Schweiz. Es war imponierend! Ich habe Hunderte Fotos mitgebracht, aber leider.. kann ich euch nie alles zeigen, denn… wir sahen noch die Kühe!
Die Wanderung um den Lac de Mont d’Orge mussten wir wegen überfüllten Parkplätzen aufgeben und so fuhren wir Richtung Lötschberg, als wir unterwegs einen interessanten Platz sahen. Hier kämpfen im Herbst jeweils die Ladies des Tales: die Eringermädels wollen wissen, wer die „Reine“ (Königin) der Alp werden wird. Als das geklärt war, fuhren wir heim. Ueber den Lötschberg haben wir die Rosinante verladen, sie ist nicht so gut zu Fuss, als dass sie über die Gemmi hätte wandern können *smile, und einen anderen Uebergang gibt es nicht vom Wallis direkt nach Norden.
Ein erlebnisreiches und sehr schönes Wochenende! Aber die Grotte war der Höhepunkt.
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Wir fahren über den Furkapass an. Es regnet und hat schon geschneit, aber sobald wir ins Wallis runterkommen erwartet uns schönstes Herbstwetter (wie üblich).
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Schöne Aussicht vom Ferienhaus meines Vaters
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Der Hausbau wurde im Sommer 1531 begonnen, wie die eingeschnitzte Jahreszahl belegt und 1540 vollendet.
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Mein Vater und Stiefmutter in ihrer Pergola. Sie haben hier Safran und Trauben angebaut.
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Nach dem letzten Besuch im Juni ist dieses riesige Wespennest angelegt worden. Es ergoss sich auch auf dem Boden. Das Wandbild wurde von mir selber gefärbt mit Pflanzen aus dem Wallis und die Wolle gesponnen und verwebt (vor 40 Jahren).
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Riesiges Wespennest im Schlafraum. Das sind so die kleinen Ueberraschungen hier… jedes Jahr wieder…
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Die Felsenkirche von Raron und oben die Kirche wo Rilke begraben liegt.
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In der Felsenkirche
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Ueber die Talseite
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Die Erdpyramiden von Euseigne, im Val d’Hérens
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Nur kurz sehen wir auf dem Rückweg die Pyramiden in der vollen Sonne. Das Kreuz markiert die Quelle.
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Die hohen Berge leuchten öfters hinter den Hügeln hervor.. einmal haben wir sogar den Mont Blanc gesehen, von der Staumauer aus.
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Unsere Vorgänger haben uns eine Märchenhöhle hinterlassen… überall leuchten kleine Kerzen. Die Höhle wäre ansonsten fast in unberührtem Zustand, natürlich ohne Türe oder Elektrizität. Nur eine Wasserfassung ist links eingebaut, wie ich im Internet gesehen habe.
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Hier konnten wir im ca. 60 cm hohen warmen Wasser baden. Völlig alleine und ungestört.
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Der „Aussenpool“. Der Fluss ist kalt, nur beim Pool ists warm. Ca. 26 sagt man, aber uns ists sehr wohl, es könnte jedoch wärmer sein. Das Wasser ist auch ca. 60 cm hoch, so dass man bequem hier sitzen kann und die Schultern noch ins Wasser bekommt.
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Ich scheine etwas klein, gegenüber der fast 300m hohen Staumauer der Grande Dixance.
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Der Stausee am Dixance.
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Der Blutweiderich versamt sich.
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Unerwarteter Anblick – es scheint Kuhkämpfe zu geben.. wir fahren sofort ab der Strasse und wollen uns das anschauen.
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Man liebt seine Tiere und posiert extra für uns.
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Die Mädels legen sich ins Zeug.. und bieten eine gelungene Schau. Ihr Verhalten ist normal.. ich denke, man könnte in manchen Büros besser leben, wenn vorher die Rangfolge auch so geklärt würde.
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Die Tiere sind flink, haben Spass an der Sache und bleiben fair.
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Eringerkühe haben andere Hörner als andere Kühe, aber sie stechen der anderen kein Auge aus, es ist alles geordnet. Wer verloren hat, zieht den Schwanz ein und geht weg. Die 20 und 2 haben allerdings länger unentschieden gekämpft und die Bauern beendeten dann den Kampf mit unentschieden und für beide den zweiten Platz.
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Rückweg durch den Lötschbergtunnel mit Verlad auf die Bahn, was völlig problemlos geht.
Ein bissl neidisch machst Du mich, fährst einfach mal fix ins Wallis!
Da muss ich auch mal wieder hin, die Eringerkühe sind mir ein Begriff, auch Furka und Lötschberg. Wie gut für die Rosinante, dass die Schweiz wie ein riesiger Käse mit so vielen Tunnels durchzogen ist 🙂
Die Grotte kenn ich nicht, sieht recht interessant aus, und da ist tatsächlich immer warmes Wasser??
Von der grossen Staumauer hab ich schon gehört, war aber noch nicht dort.
Und ganz toll auch das uralte Sommer/Ferienhaus Deines Vaters.
Herzlichen Dank für den Bericht.
P.S. zum Bett im Auto: vielleicht hilft auch einen dünnere Schaumgummimatte, die nicht zu voluminös ist. Die Idee mit dem Stauraum ist schon mal genial.
Auch ich brauche mind. 3 Stunden… die Bäderfahrt will also doch überlegt sein.