Die Scheibenwischer laufen Amok

Gestern hat auf einmal der hintere Scheibenwischer gewischt. Und ich wusste genau, dass ich nicht drangekommen bin. Ca. 30 Minuten später Regen. Und siehe da, der hintere Scheibenwischer lief wieder und liess sich nicht mehr abstellen. Dafür lief der vordere nicht mehr. Ich habe dann den Regenguss abgewartet und bin in die nächste grössere Ortschaft Amatrice (bekannt für ihre Spaghetti) gefahren. Dort gab man mir eine Adresse in ca. 30 km Entfernung, in Aquasanta Terme. Dort fragte ich nach der Adresse und man gab mir eine andere an, in ca. 10 km Entfernung. Die dachten, ich finde sie nicht und haben mich abgeholt. Dann haben sie mind. 2 Stunden lang versucht herauszufinden was nicht stimmt. Sie haben dann aufgegeben und mir in 30 km Entfernung eine weitere Adresse angegeben. Man wollte keine Bezahlung, aber meinen Zustupf von 20 Euros in die Kaffeekasse war anscheinend genehm, auf jeden Fall bekam ich Küsschen auf die Wange und viel gute Wünsche auf meiner Weiterfahrt. *smile
In der nächsten Garage, VW-Vertretung der Region, konnte man immerhin den vorderen Scheibenwischer wieder zum Laufen bringen. Nur das Wasser durfte ich nicht einschalten. Hinten lief er immer noch Amok. Also liess ich kurzerhand die hinten entfernen. Die Maschine dreht sich während jeder Fahrt, aber jetzt stört es nicht mehr. Der Preis hier war auch nur 20 Euros. So bin ich fürs Erste mal gut weggekommen. Was ich dann zuhause für die Reparatur blechen muss wird andere Dimensionen annehmen. *seufz (Nachtrag: Ja, es war grässlich, aber nicht die Reparatur, sondern das, was die Garage noch an Service meinte machen zu müssen).

Das Tal, durch welches ich gefahren bin war wunderschön. Jedenfalls für eine Schweizerin. Die flachen Norddeutschen hätten das wohl anders gesehen. Es gab sogar wieder eine stinkende Schwefelquelle. Und wenn ich noch 20 gewesen wäre, dann wäre ich zu ihr runtergeklettert. Siehe Fotos. Aber so liess ich es, und sitze jetzt einfach ganz normal wieder mal auf einem Camping, für die tiefergehende Reinigung. Ach ja, der Camping liegt am Meer. Denn das stete Vorwärtskommen in der Garagensuche, hatte mich schlussendlich an die Adria gebracht.

Nachtrag: 25.8.2016
Vor 2 Tagen hat in genau dieser Region, durch die ich damals so begeistert fuhr, ein starkes Erdbeben stattgefunden und 3 Dörfer wurden grossenteils zerstört. In Amatrice, wo ich meine Spaghetti ass, wie das ein braver Tourist so macht, ist unweit des Restaurants die ganze Strasse eingestürzt. Ob das Restaurant noch steht wage ich zu bezweifeln. Später ass ich ein Eis in dem Cafe, welches man auf den Fotos jeweils abgebildet sieht. Geschlafen habe ich unterhalb des Dorfparkplatzes, auf dem Marktplatz.

4 Gedanken zu „Die Scheibenwischer laufen Amok

  1. Pabst

    Was jammerst du wegen Regen? Hier im Söiliamt hats dauernd geregnet und ich geniesse es. Es ist wie in den Tropen,nur 2-3Grad kühler. Ich seh das sehr positv: Keine Giesskannen schleppen, keine Fenster putzen, macht der Regen, keine Wäsche waschen, nur draussen aufhängen und sie wird regenweich reingewaschen!!! Keine Erdbeeren pflücken, das erledigen die in Scharen ankriechenden Schnecken (mit und ohne Haus). Die Schweiz wird ihrem Ruf gerecht: alles wird mehrmals täglich kräftig geduscht und strahlt in frischem Grün! Extra für die Feier vom Jahrhundertfest für den Jahrhunderttunnel hat die sich rausgeputzt!
    Lieben Gruss Burgi

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    1. admin Beitragsautor

      Also wenn ich in meinem Blechzelt mehr als 2-3 Tage am Stück Regen hätte, wäre es unangenehm. Zum Glück heitert es immer mal wieder kurz auf. Aber ich würde dann einfach in ein Hotel/Zimmer gehen. Aktuell habe ich gerade 29 ° im Wohnzimmer *lach. Aber es gab Nächte, wo ich mit 14° aufgewacht bin. Lässt sich aber alles aushalten. Gut, dass du das mit den Erdbeeren sagst,so habe ich in meinem Beerengarten nichts verpasst. Das Unkraut wird dafür meterhoch stehen.

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  2. regi

    Na hoffentlich sind die Scheibenwischer wieder richtig intakt und bleiben es auch! 🙂
    Bei uns gibt es z.Zt. auch heftige Gewittergüsse, aber zum Glück sind wir persönlich von Überschwemmungen verschont geblieben.
    Die Burg Orsini + Umgebung gefällt mir sehr gut, auch die Landschaft Deines letzten Berichtes. An das Erdbeben von 2009 kann ich mich noch gut erinnern, schön, dass schon wieder einiges aufgebaut wurde.

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    1. admin Beitragsautor

      Die Abruzzen sind wie eine Schweizer Gegend. Kalt und sehr schön. Ich bin erstaunt, dass Italien unterhalb der Poebene so konstant waldig und hügelig ist. Nur am Meer ist es anders, und da waren vermutlich die früheren Urlauber jeweils. Aber schon zu jeder Küstenstadt gibts am Hang wieder eine Altstadt in gewohntem Muster. Ob die Scheibenwischer brav bleiben weiss ich noch nicht. Meine Schweizer Werkstadt hätte das Auto gerne 2 Tage zur Reparatur. Was sicher Sinn macht, denn durch die elende Rüttelei auf diesen Strassen ist sicher einiges lose geworden. Bez. Spazierwege muss man hier eben sagen, dass es keine Wege durch die Natur gibt. Entweder Autostrasse oder privat. Und wenn privat, dann meist nur traktorgängig und kurze sehr verwucherte Strecken. Einzig die Parks/Nationalparks haben so etwas wie Wanderwege. Aber da ich sowieso jeden Tag viele Kilometer laufe um zu meinen Zielen zu kommen bekomme ich genügend Bewegung. Gestern Abend z.B. lief ich 1 Kilometer am Meer entlang, um dann festzustellen, dass alle Restaurants geschlossen hatten und musste mich mit 2 Waffeln mit Obst und Eiskrem zufriedengeben. So ziemlich alles, was ich euch zeige, musste ich mit langen Gehstrecken und vielen Um- und Irrwegen erkämpfen. Und naturgemäss hier natürlich Treppen ohne Ende. Wobei viele Städte Rolltreppen und Lifte in die/der Natur errichtet haben. Was total seltsam und irrsinnnig anmutet, und die natürlich auch meistens kaputt sind. In Paestrum waren 2 von 4 Rolltreppen defekt.

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