Gestern fuhren wir Richtung Potsdam, dann durch und weiter Richtung Brandenburg. Es wurde eng, dafür wurden die Boote immer grösser. Wir staunten…
Für Anfänger sind die engen Wasserwege durch die Stadt eine Herausforderung, aber es lässt sich meistern. Das anlanden am Hafen ist vielleicht das Schwierigste. Noch schwieriger ist es anscheinend überhaupt einen Landeplatz zu finden. Es gibt zum Glück eine App, die zeigt wenigstens die Telefonnummern der Hafenmeister an, aber Landeplätze sind sehr rar und müssen extra bezahlt werden. Dafür dürfen wir ankern fast überall wo wie wollen. Nur hält unser Anker sehr schlecht, deshalb haben wir 3 Anläufe gebraucht, bis der endlich hielt.
Am Abend konnten wir also in einer ruhigen, nicht sehr windigen Bucht ankern und setzten uns aufs Dach um den Abendhimmel zu bewundern. Ein grosser Vogelschwarm flog im angrenzenden Wäldchen und entzückte uns mit Formationsflug. Wir staunten, zufrieden und glücklich.
Weiter gings am nächsten Tag über einen Kanal, der die Havel um einige Mäander erleichterte. Das Wasser ist immer noch recht dunkel, der Untergrund sei halt Sand und deshalb wirbeln die Boote den ganzen Dreck immer wieder auf. Bis zur Stadt Brandenburg fuhren wir jetzt. Im Hafen konnten wir Benzin (ja, unsere Amalia möchte Benzin) und Wasser tanken und das Abwasser abpumpen lassen. Mit den Fahrrädern fuhren wir in die Stadt und bewunderten pflichtgemäss die schönen Türme. Nur das Brandenburger Tor liess sich leider nicht finden 😉
Danach gab es nochmals ein leckeres Abendessen in der Hafenkneipe. Wir sehen, dass in Deutschland das Leben immer teurer wird und entsprechend sind die Abendessen recht hoch im Preis. Jetzt sitze ich wieder am Tisch draussen und schreibe euch diesen Bericht.
Allgemein über die Amalia: Wir sind sehr zufrieden damit. Die Räume sind gut geschnitten, alles da (ausser vielleicht einigen Kleiderhaken und dem Kapitänsstuhl). Etwa in der Hälfte der Reise muss alles neu betankt werden. Sonst braucht das Floss wenig Unterhalt. Die wenigen Anlegerstellen stören am Meisten. Landgänge und Einkaufen wird deshalb etwas schwierig. Schwimmen soll kein Problem sein, aber auf dem Wasser weht immer ein kleiner Wind und deshalb hatten wir bis jetzt noch nicht das Bedürfnis das Schwimmen auszuprobieren. Besonders in den Seen sei das aber durchaus möglich.