Archiv für den Monat: Mai 2018

Bis zum Hals im Schlamm – und Riga

30-5-2018 Gestern habe ich noch etwas in meinem baltischen Reiseführer gelesen und festgestellt, dass ich in einem Ort bin, der berühmt ist für seine Schlammbäder. Also bin ich ins Hedon in Pärnu gefahren. Das ist auch ein traditionelles Bad, allerdings in den letzten Jahren renoviert und an das moderne Badebewusstsein angepasst worden. Also… die machen aus einem Schlammklumpen alles was das moderne Herz begehrt! Für 25 Euros, was in Estland ein Heidengeld ist. Man kann übrigens dort auch baden….

Die Strände sind dort sehr berühmt und wunderschön, so man die Touristen wegdenkt.

Westlich der Durchgangs-Strasse in Pärnu kann man die typischen alten Holzhäuser sehen, falls man keine Lust hat ins Freilichtmuseum zu gehen.

Die Lupinen sind jetzt voll erblüht und säumen jetzt überall den Wegrand. Dann gibt es so nette kleine Restaurants entlang der Strasse mit gutem lokalem Essen. Weiter gibt es auf dieser Route wunderschöne und einsame Strände für jeden Bedarf! Ich kann den Autoparkplatz, etwas abseits der Strasse, in Vitrupe, gleich am Bach abbiegen, empfehlen. Da kann man vermutlich auch eine Nacht stehen. Allerdings gibt es so viele Hauptstädte entlang der Route, dass ich jeden Tag wieder auf einem Citycamp stehe. Wie jetzt auch wieder in Riga.

31.5.2018 Warum habe ich nur kein Fahrrad dabei?  Bin also mit dem Bus in die Stadt und zuerst etwas in der Altstadt rumgelaufen. Danach habe ich dann leicht ausserhalb der Altstadt verschiedene Jugendstilhäuser aufgesucht. Im Museumshaus gibts eine voll eingerichtete Wohnung. Mir gefällt der Jugendstil bei Häusern etwas besser als Art Deco, die Wohnungen sind nett, aber am besten gefällt mir halt beim Jugendstil doch noch der Schmuck und die Plakate/Bilder.

Dann habe ich eine kleine Bootsrundfahrt gemacht, kann ich immer sehr empfehlen! Danach war ich wieder so regeneriert, dass ich zum Citycamp zurückgelaufen bin. (Ich gebs ja zu, ich hab den Bus nicht gefunden)

Nachtrag: Es gibt einen Sightseeing-Bus direkt vom Citycamp aus um 10:15 Uhr.

Tallinn – jeden Tag eine Hauptstadt

Inzwischen gibt es Citycamps (Stadt-Camping). Das ist eine gute Sache. Wir hatten alles was man braucht für 1-2 Nächte. Aber eigentlich standen wir auf einem grösseren Parkplatz. Ich war sehr zufrieden. In der Nähe gab es auch einen Bus zur Stadtmitte. Die Stadt Tallinn selber, fand ich wieder einmal wunderschön – auch 10 000 weitere Touristen können sich nicht irren. Noch so ein Barcelona des Nordens. Es ist wirklich eine Stadt, mit noch teilweise erhaltenen Stadtmauern, Stadt-Toren und schönen, mittelalterlichen Gassen. Man fühlt sich für alles zuständig: Bernstein, norwegische/finnische? Pullover, Mittelalter, und alles was ein Touristenherz begehren könnte. Da es hier auch viele russische Touristinnen gibt, kann man auch Pelze in jeder Scheusslichkeit kaufen. Ich hab sie nicht fotografiert, es war eine weisse Jacke, mit 4 pinken Blumen eingefärbt *seufz.

Da die Stadt überschaubar ist, war ich nach gut 2-3 Stunden mit dem Rundgang durch und meinte mir noch das Freilichtmuseum in der Nähe zumuten zu können.

Da habe ich übersehen, dass man Fahrräder mieten konnte und so bin ich nochmals sehr begeistert 4 Stunden rumgegangen (nur meine Füsse waren immer weniger begeistert). Was mir aufgefallen ist, im Gegensatz zu anderen Gegenden: Man hat hier eine Sommerküche. Oft zusammen mit der Sauna. In der Sauna macht man sowieso alles, man gebiert Kinder, man reinigt sich und man stirbt (nach Möglichkeit) auch dort. Jedenfalls wurde mir alles in den buntesten Farben geschildert. Nette Damen in zeitgenössischen Kleidern erzählen über ihre Häuser und ihres Land.

Inzwischen bin ich wieder weitergefahren zu einem Camping wo ich schon einmal war und bin wieder am Kleider waschen.

Schärenhüpfen und Helsinki

Heute, 26.5., bin ich von Ekenäs über Turku nach Korpo gefahren. Die letztere Strecke ist sehr hübsch und wohl typisch für den Süden des Landes. Man muss 2x die Fähre (gratis) benützen und kommt so doch noch etwas in den Genuss einer Schärenfahrt. Leider beginnt die Touristensaison hier erst ab dem 10.6., obwohl aktuell unerwartet schönes Wetter herrscht und sich die Leute am Meer schon sehr tummeln. Hier beginnt gerade die Apfelblüte und man hat frisch die Felder eingesät. Der Raps ist erst am Beginn seiner Blüte. Kurz, man ist hier 3-4 Wochen „hinterdrein“ gegenüber der Schweiz.

Aber es ist heiss, man merkt die längeren Tage. Das Baltikum ist eine Stunde früher als die Schweiz, auch Finnland. Somit zeigt mein Wecker aktuell 21 Uhr, meine Armbanduhr hingegen 22 Uhr. Die Sonne ist gerade untergegangen, aber ich weiss, dass es noch eine Stunde recht hell sein wird.

Nach dem Genuss von einem, dem Wetter entsprechenden sommerlichen Eisbecher, besichtigte ich noch ein Museum, wo man dem Schnapsschmuggler von Korpo huldigte. Das war aber auch ein richtiger Mann. Fahrrad-Profi und Erfinder von Eisschlittenwagen mit Motorantrieb.

Danach fuhr ich wieder Richtung Norden, ich will mir morgen die schöne Altstadt von Rauma besichtigen. Gezielt habe ich nach einem Campingplatz gesucht und ihn eher zufälligerweise gefunden. Oder einen anderen… Strassenschilder sind jeweils Glückssache. Jedenfalls fuhr ich sicher 10-15 km durch die Wälder. Aber auch hier: man hat noch nicht geöffnet und somit muss ich nichts bezahlen. Was aber 10 weitere Camper nicht daran hindert es sich hier schon gemütlich zu machen.

27.5.2018 Weiterfahrt nach Rauma. Hier ist die Altstadt das Spezielle. Sie sieht für uns wie eine Budenstadt aus. Lauter kleine, bunte, hübsch verzierte Holzhäuser. Aber heute war der perfekte Tag dazu. Milde, aber doch gleissende Sonne, alles schaut aus wie frisch gewaschen, wenig Leute, wenig Autos, leckeres Frühstück auf dem Hauptplatz.

Das wars dann aber schon, ich fuhr zurück nach Helsinki. Noch mehr Wald und Holzhäuschen und ich werde neidisch. In Helsinki fand ich anstelle des versprochenen Campings einen 24-h-Parkplatz gratis nahe dem Stadtzentrum. Noch weitere Touristen suchten den Billetautomaten.. vergebens.

Dafür fuhr ich mit dem nächsten Bus ins Zentrum. Dort etwas herumgestoffelt und einen Führer gekauft (nee, nicht Hitler, sondern Travelbook – O-ton Göga aus dem ODS: I wish/want to become a german leader) fürs Baltikum. Da ist allerdings freundlicherweise auch Helsinki drin und ein Tipp für eine Traditionssauna. Die hat noch offen bis 21:30 Uhr und nun könnt ihr raten wo ich hineilte!!!

28.5.2018 Heute Stadtrundfahrt und Inselrundfahrt. Und jetzt bin ich böse und muss sagen, dass Helsinki grösstenteil hässliche Häuser hat. Dunkel, nicht zusammenpassend, pompöser Art Deco-Stil, unfreundlich! Kopenhagen war gemütlich, einige nette Bauten, Stockholm war schön, strahlend, Helsinki war düster und pompös.

Ich fuhr am späteren Nachmittag wieder mit der Fähre nach Tallinn und werde mir das morgen zu Gemüte führen. Auf der Stadtcamping habe ich noch einige nette Schweizer getroffen und gehe jetzt wieder mit denen „fachsimpeln“.

Stur… (fast) rund um die Ostsee

Zuerst wollte ich die Rosinante nicht mitnehmen nach Helsinki, aber jetzt habe ich es doch getan. Somit bin ich fast einmal um die Ostsee rum.

Zuerst direkt durch Litauen, Lettland und Estland getuckert, dann mit der Fähre nach Helsinki und jetzt noch einige Tage Finnland. Danach gehts dann gemütlicher wieder zurück.

Litauen und Lettland sprechen eine indogermanische Sprache, man wundere sich also nicht, wenn einem was spanisch vorkommt. Estland spricht ähnlich wie Finnland und hat auch schon die ersten hübschen roten Häuschen. Mehr werde ich auf der Rückreise erzählen können.

Aktuell sitze ich in Ekenäs auf dem Campingplatz und geniesse das Meer. Leider wird wohl morgen nichts bez. einer Bootsrundfahrt, ich bin anscheinend noch zu früh im Jahr.

 

Blutsauger und neue Länder

23.5.2018 Am Morgen habe ich mir also die Brutstätte des Bösen angeschaut (Wolfschanze) und Tausende von anderen Touristen auch, aber einen Ticken später als ich, so dass sich die ganzen Mücken auf mich stürzen konnten. In den Bunkern, jetzt gesprengt, hat einmal ein Blutsauger übelster Art Pläne geschmiedet, heute sind andere Blutsauger eingezogen, zu den besagten Mücken nämlich eine seltene Kolonie Fledermäuse! Erstaunlich, dass diesen Tieren so wenig Lebensraum reicht um wieder heimisch zu werden.

Danach hatte ich genug vom langsamen Hötterlen auf den Alleelandstrassen und zog ohne weiteren Halt nach Norden – nach Litauen. Das Land sah allerdings nicht viel anders aus, die Häuser ähnlich, jedoch mehr Holz und eher zu Siedlungen zusammengefasst. Dieser Typ Hütten wird wohl von hier bis Sibirien ähnlich bleiben – wobei man natürlich bedenken muss, dass viele Leute in Sibirien genau aus Polen und dem Baltikum herstammen.

Inzwischen habe ich mir in Litauen (das Baltikum gehört zur EU und hat Euro!), bei Kaunas, ein weiteres Freilichtmuseum angeschaut. Allerdings nur von aussen, die Häuser waren schon geschlossen, weil ich so spät ankam.

Ich überlege mir: Wenn ich ein Tal kaufe, darin Freilichtmuseen mit Häusern aus jedem Land von Europa baue, dann kann man ohne Kilometer zu machen sich Europa gemütlich anschauen. Was zwischen den Freilichtmuseen nämlich zu sehen ist, ist inzwischen normal europäischer Standard und überall gleich. Ausser der Schweiz natürlich *smile, die glänzt mit einem Gebirge oder man besucht ein Land mit Strand oder macht Städtereisen.

24.5. Weiterfahrt durch Lettland nach Estland. Sitze jetzt als einziger Besucher auf einem netten Campingplatz, die Wäsche wäscht und morgen gibts wieder eine heisse Dusche für mich.

Viel erlebt

Vom Gerüttel auf den unebenen Landstrassen sind mir einige Schraube locker geworden, bzw.  in der Seitentür. Somit hatte ich heute in Danzig Termin mit der lieben Rosinante. Es wurde 30 Minuten Papierkram erledigt, 10 Minuten Schrauben angezogen und wieder 15 Minuten Rechnungen geschrieben. Mit meinen beiden Volkswagen (nicht freiwillig zugelegt) habe ich dauernd Garagenkosten! In den restlichen 30 Jahren Autofahren waren das genau 250 Fr. für eine Reparatur einer Lichtanlage. *soifz

Weiter gings über die Weichsel. Also nicht ging, sondern es war hochinteressanterweise eine Seilzugfähre. Die Fähre war so ein schwimmender Ponton, der stromaufwärts an einem über den Fluss gespannten Kabel hing und stromabwärts von einem kleinen Boot über den Fluss gezogen wurde. Das Boot musste also wenig Kraft aufwenden.

Dann gings weiter nach Jantar (Bernstein). Habe allerdings nichts gefunden und 2-3 Tage abwarten, bis der angekündigte Sturm kam, wollte ich auch wieder nicht. Also wieder weiter Richtung Marienburg.

Dienstag 22.5.2018: Schon um 9 Uhr war ich an der Burg. Das war gut so. In Polen sind immer viele Schulklassen unterwegs, die wirklich gesittet und interessiert ihr Land bereisen. Das wird ihnen aber auch leicht gemacht, hier in der Burg hat nämlich ein echter Ritter die Führung übernommen.

Die Burg ist wohl der grösste Backsteinhaufen der Welt. Und erst vor ca. 2 Jahren wurde man mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg fertig! Die Führung mittels Audioguide war professionell und interessant.

Danach fuhr ich weiter und mir fielen interessante Häuser mit abgestützten Laubengängen auf. Das waren Häuser von niederländischen Mennoniten, die nach Vertreibung im Heimatland  hierher zogen und die Polder der Weichsel trockenlegten mittels Windmühlen.

Weiter fuhr ich Richtung Frombork. Unterwegs sah ich noch eine 700-jährige Eiche. Wahrlich ein Land mit Geschichte!

In Frombork wirkte Kopernikus, das ist der mit dem Pendel . Ach ja und er hat das heliozentrische Weltbild beschrieben. Und noch einiges dazu… damals war man ja recht schnell ein Allwissender.

Viel gewusst hat Hitler nicht, aber sich einen Bunker gebaut, damit man ihm nicht ans Leder ging. Und vor diesem Bunker steht jetzt mein Rosinantchen und morgen wird besichtigt. Unterwegs gabs noch ein anständiges Gewitter, inkl. farbintensivem Regenbogen, wie angekündigt.

Danzig, ein Barcelona des Nordens

Gestern abend mit Mühe und Not den Campingplatz gefunden. Die 2 anderen Parkplätze in Danzig (park4night-App sind nicht mehr) und für den Camping war der Strassenname falsch angegeben. Also: Bis ans Ende der Linie 8 fahren in Richtung Stogi.

Danzig selber erreicht man dann problemlos, das Bähnlein bringt einem direkt ins Herz der Stadt. Mir gefiel Danzig ausnehmend gut. Bei schönem Wetter würde ich die Stadt als ein Barcelona des Nordens bezeichnen. Zuerst dachte ich, dass das nichts wird. 90% nach dem Krieg wieder aufgebaut. Aber das stört erstaunlicherweise nicht. Ich denke, was erhalten geblieben ist sind vor allem die Fassaden. Mehr erzähle ich nicht, geht selber gucken….

 

Bei den Slowizen und Kasuben

18.5.2018 Die Slowizen sind ein slavisches Volk, welches in der Region westlich von Danzig wohnte und eben diese Fachwerkhäuser baute, von denen ich gestern berichtete. Heute besuchte ich ein Dorf, welches nach Abholzung der Wälder durch daraus entstehende Dünenwanderung aufgegeben werden musste. In Kluki gibt es noch viele kleine Häuser, wie sie vor Hunderten von Jahren bewohnt wurden. In der Mitte der Eingang, dahinter eine kleine Küche mit Holzherd und rechts und links je 2 kleine Zimmer, vollgestellt mit Betten und Tisch. Allerdings werden heute auch keine wirklich grösseren Häuser hier gebaut.

Was mich zu einer kleinen Beschreibung der Polen führt:
Die sind nett, freundlich, hilfsbereit, solange der Tourist sein Eintrittsbillet in der Hand hält. Tut der das nicht, dann merkt man die militärische Erziehung durchbrechen. Grudsätzlich immer fragen: Englisch, deutsch? Die Aelteren können eher deutsch, die jüngeren lieber englisch.

Aktuell schlafe ich an einem wunderbaren kleinen See, mit Park und darin sind Fitness-Geräte, wie wir sie nur in den Fitness-Centern kennen. Tolle Idee! Ich habe sie benutzt und kann nun beobachten, dass auch andere Leute drangehen.

Weiter habe ich noch einen Nationalpark der Wanderdünen besucht. Die polnische/slowinzische Sahara entstand nach Abholzung des Waldes. Sofort wurden mehrere Dörfer verschüttet und weiterer Wald versank im Sand. Ich bin tapfer die steile hohe Düne hinaufgeklettert, was extrem anstrengend ist und bot spontan ein Königreich für ein Kamel an.
Also was ihr auf den Bildern seht ist keine Skipiste!

Danach noch Besuch der Raketenerprobungsstelle Rumbke, die man clever zwischen den Dünen versteckt hatte. Und wieder begegnet mir die V2.

Morgen beginne ich mit der Besichtigung des Kaschubenlandes, auch eines kleinen Volkes in der Region.

19.5.2018 Wieviel mal schletzt ein Wanderer die Autotüren, bis er bereit für die Wanderung ist? Wie lange braucht ein Fahrradfahrer bis er angezogen ist (mind. 30 Minuten)? Diese Fragen stellte ich mir heute morgen von 7-8 Uhr. Danach war auch ich wach und umgeben von Autos von Wanderern. Diesmal fuhr ich in die kasubische Schweiz. Viele Seen, schöne Kuhwiesen, ganz wie zuhause. Sogar den höchsten Berg von knapp 400m habe ich erstiegen.

Was macht der Timber King von kasubisch Polen, wenn er gute Laune hat? Er sammelt Holzhäuser oder stellt eins auf den Kopf. Oder macht aus einer einzigen langen Tanne einen Tisch (was immerhin für einen Eintrag ins Guinnes Buch der Rekorde reicht). Heute liess ich es mir gut gehen, ass Bigos (immer wieder äusserst lecker), später eine Art süsser Suppe mit Erdbeeren (mir fehlt gerade der witzige Name) in einem Schloss-Restaurant. Den Sonnenuntergang genoss ich am nördlichsten Punkte Polens und fuhr danach noch nach Danzig. Das war eine bescheidene Idee, denn mein avisierter Parking war nicht mehr und so wollte ich auf einen Camping. Der war aber falsch beschrieben und so suchte ich lange danach. (Tipp: Am Ende der Strassenbahn Nr. 8, Stogi plaza).

 

 

Entlang der Ostseeküste – von Darlowo bis Ustka

Immer wieder hatte ich in den letzten Tagen Aerger mit der Seitentüre. Heute morgen also Fahrt zur Autowerkstatt (das Navi weiss sowas). Leider hatte man keine Zeit, aber hat mir für Montag einen Termin in Danzig organisieren können. Deshalb habe ich das Auto etwas umgeräumt, so dass ich die Stühle an die Seitentüre gelagert habe und kann somit bequem von hinten einsteigen.

Danach Besichtigung von Darlowo, einem quirligen, vom Krieg verschonten Städtchen mit Karlsburg. In den Läden kann man alles kaufen was das Herz begehrt, da ist das Internet noch fern. (Ok, habe mir eine Ersatzbluse gegönnt – sie hat mir, obwohl aus Italien, sogar gepasst.)

In der Eriksburg gibt es, wie bei all den bis jetzt besichtigten Museen, alles zu bestaunen, was die Bevölkerung so angesammelt hat. Es erschloss sich mir nicht ganz, weshalb japanische Aktzeichnungen (oder so) hier gezeigt werden. Aber der Rest war (auch) interessant *smile

In der Kirche konnte ich über den Jahrgang der Kirchenfenster rätseln…  und fuhr dann weiter Richtung Ustka. Unterwegs hat man mir „checked houses“ angeboten. Hm.. also das waren dann Fachwerkhäuser, die „kariert“ waren. Jetzt weiss ich wenigstens, woher das Schweizer Wort „gschäggät“ kommt.

Da morgen wieder Duschtag ist, sitze ich schon auf dem Campingplatz und koche mir was…

Entlang der Ostseeküste – Polen West

Dienstag, 15.5.2018, 19 Uhr. Nun bin ich also alleine unterwegs. Unangenehm ist, dass ich mein ursprüngliches Ziel verloren habe. Ich verstehe schon die Aengste von Ueli, wegen Verlust der Kreditkarte und enormer Geschwindigkeitsbussen in Norwegen. Wenn ein Land das Bargeld abschafft, jedenfalls grösstenteils, dann wirds schwierig. Parken geht wirklich nur mit einer Kreditkarte. Und kann man das Parken nicht bezahlen, dann winken sofort wieder saftige Bussen. Und da hatte er Panik, wenn ich alleine den Rest der Strecke fahren müsste. Somit werden wir wirklich besser bedient sein mit Hurtigruten nächstes Jahr.

Aber nun sitz ich da und muss mich neu orientieren. Dazu kommt, dass es regnet und ich alleine bin. Das ist ein trüber Tag.

Allerdings ist der Tag bis jetzt recht gut gelaufen. Zwar immer wieder enorme Staus auf den Strassen, aber ich bin dann irgendwann einmal einfach ans Meer abgebogen und habe mir Quarkkeulchen gegönnt. Mit dem Geld klappte alles gut. Polen hat eine eigene Währung. Kurz vor der Grenze habe ich mir noch die Sandskulpturen angeschaut.
An der Grenze selber hat es keinen Zoll mehr. Vor ca. 15 Jahren durfte ich da noch nicht durch, weil ich nur eine ID dabei hatte und keinen Pass. Und nun steht da gar nichts mehr.
Danach im Wald plötzlich grosser Stau. Es geht auf eine Fähre. Nach ca. 1,5 Stunden war ich dann auf der anderen Seite der Swine angekommen. Und jetzt steh ich vor einem kleinen Waldseelein mit Steg, wäre es sonnig, dann wäre das ein Traum. Für mich und sicher auch wieder für die Mücken.

Hier einmal etwas Info, welche Apps ich verwende. Am meisten brauche ich „Here we go“. Da kann man vorher die Karten herunterladen und diese dann offline ansehen. Für Stellplätze dann „park4night“. Das braucht jedoch Internetverbindung. Ich habe von upc das Europa-Abo mit 4 GB freiem Internet, davon habe ich bis jetzt 1 GB benutzt. Dann benutze ich hie und wieder ein Wetter-App und Whats App. Das Festnetz-Telefon ist auf einen Messenger umgeleitet und somit bekomme ich mit, wenn mich zuhause jemand anruft. Dann noch ein Ballerspiel um Wartezeiten zu überbrücken. Mit dem Handy bezahlen geht für mich in Skandinavien nicht.

Mittwoch, 16.5. Habe sehr gut geschlafen an dem idyllischen Teich. Danach weiter zu einem Vikingerdorf-Nachbau in Wolin. Dieser ist sehr liebevoll und detailreich gemacht und kann nur empfohlen werden. Dann weiter zu einem Ostseebad, wo ich mich mit Torte und Kauf neuer Schuhe wieder etwas ins seelische Gleichgewicht brachte. Von einer neuen Frisur sehe ich vorerst ab *smile.

Ueli hätten die Strassen hier gefallen. Ich bin mit 40 oder 70 km/h Strassen entlanggehötterlet, die eigentlich 90 erlaubt hätten. Aber die Polen machen das anders als die Norweger. Sie stecken einfach kein Geld in den Strassenunterhalt und müssen somit keine Bussen von den Touristen erpressen. Somit fährt man automatisch langsam. Habe im Reiseführer eine schöne Route gefunden, der ich nun einfach folge und mache, was da empfohlen wird (Marco Polo).

Update bez. Strassenunterhalt: Kaum hatte ich das geschrieben, ging es los mit Baustellen *seufz. Und weiter im Schritttempo.