Norditalien September/Oktober 2021

Diese Reise sollte in die Po-Ebene gehen, vor allem ins Po-Delta. Wieder bin ich mit dem Womo-Buch (Venetian und Friaul) gefahren. Nur ist meine Ausgabe veraltet und so haben viele Oeffnungszeiten nicht mehr gestimmt – ev. auch wegen Corona.

Zuerst bin ich durch einige kleine Städtchen und Dörfer gefahren. Das erste war Isola della scala. Die Gegend ist erwartungsgemäss flach. Viele interessante Pflanzen wachsen auf den Feldern. Ganz selten ist noch ungeernteter Reis zu sehen, dann Hirse und Soja – und einiges mehr, was ich nicht identifizieren und erfragen kann.

Montagnana ist ein wunderbares Städtchen. Mit schöner Stadtmauer und einigen grossen Kirchen. Leider sind die Kirchen innen sehr dunkel. Fotografieren soll man ja mit Blitz nicht, also habe ich nur ganz wenige Kirchenbilder. Kaum Barock, meist düsteres Mittelalter.

Kurz vor Padua fahre ich durch eine Vulkangegend, die Euganeischen Hügel. Wie es sich für Vulkane gehört, produziert die Gegend heisses Wasser und so ist die berühmte Abano-Quelle hier zu finden. Allerdings kann man in Abano selber nur in den Hotels baden, aber ich fuhr ins Nachbardorf und konnte dort als Gast in einem Hotel mitbaden. Thermalbäder sind immer so eine Sache… Manchmal darf man dies und manchmal gerade nicht… so musste ich eine Badehaube aufsetzen, durfte aber keine Badeschuhe anziehen, was andernorts umgekehrt ist, dort Badeschuhe und keine Badehaube. Und für eine Fango Packung braucht es ein ärztliches Attest und einen reservierten Termin.

Ich fuhr etwas ziellos in der Gegend herum, je nach den Oeffnungszeiten meiner Ziele. Insgesamt ist es jedoch interessant hier.

Padua war mir etwas zu gross. Habe mir im Süden etwas die Stadt angeschaut, hatte jedoch schnell genug. Ich war nicht in Stimmung. Ich reise ja nicht gerne alleine und so habe ich noch etwas gehadert…..

Chioggia: Tolles Wetter, tolle Stadt. Habe mich auf einem Campingplatz stadtnah für 2 Nächte eingemietet. Dort durfte ich gratis ein Fahrrad leihen und fuhr damit am nächsten Morgen ins Stadtzentrum. Da es noch recht früh war (für meine Begriffe *lach) konnte ich wunderbare Stimmungsfotos machen in tollen Farben. Chioggia ist ein kleines Venedig. Da gibt es einen wunderbaren Kanal und auch eine schöne Flanierstrasse. Aber kaum Touristen und viel echt italienisches Leben. Ich habe mir auch eine Hafenrundfahrt gegönnt. Ich gehe ja immer gerne auf ein Boot.

Am Abend ging ich dann noch am breiten Sandstrand baden. Das Wetter ist toll und das Meer noch warm. Aber trotzdem ist Ende der Woche Saisonende.

Essen: Ich kann mich der Meinung der Leute, dass italienisches Essen immer ausgesprochen lecker ist, nicht wirklich anschliessen. Ich esse wenig Fisch und kein Seafood. Die Pizzen waren teils echt übel und das Fastfood nicht besonders. Mit dem Brot hatte ich auch Probeme. Zweimal habe ich ungesalzenes Brot gekauft, einmal in Ravenna war es sogar steinhart. Dafür waren die Früchte durchgehend lecker. Und jetzt, wo die Sommersaison vorüber ist, gibt es kaum noch offene Restaurants.

Das Po-Delta: Ich bin sehr gerne durch das Po-Delta gefahren. Besonders, wenn man oben auf einem Damm fahren durfte. Dreimal fuhr ich über eine Ponton-Brücke – immer ein Erlebnis. Die Felder sind jetzt abgeerntet, dafür sieht man die Entwässerungskanäle. Es hat recht wenig Moskitos, dafür sehr freundliche, anhängliche Fliegen. Die Binnenseen, besser wohl Lagunen oder ehemalige Flussarme sind voller Fischerhütten. Sehr pituresk und friedlich. Es wird wirklich viel gefischt hier. Schade, dass ich das alles nicht essen mag. Frisch wäre es ja. Das Übernachten ist kein Problem. Meine Parkapp findet immer schöne Plätzchen.

Ravenna: Als ich mich Ravenna nähere sehe in einen braunen Wegweiser. Ich fahre dem nach und bin schon fast im Stadtzentrum. Ich finde sogar problemlos einen Parkplatz. Für die Besichtigung der Mosaike in den Kirchen muss ich jedoch Reservationen für denn nächsten Tag machen. Wer also in der Hauptsaison hier ankommt muss sich die Reise gut vorplanen. Thermen, Museen und Kirchen sollten auf Reservationen geprüft werden.

Am nächsten Tag renne ich dann durch die Stadt. Von Termin zu Termin. Von Mosaik zu Mosaik. Aber die Stadt ist überschaubar und sehr angenehm. Mir gefällts.

Am Abend dann fahre ich gegen Rimini. Unterwegs sticht mir aber der Kanal von Cesenatico ins Auge und ich bleibe spontan dort. Allerdings beginnt es nun doch zu regnen und so übernachte ich vor der nächsten Therme. Am nächsten Tag geniesse ich wieder den Aufenthalt in der Therme. Besonders, da inzwischen Oktober ist und die meisten Campingplätze geschlossen haben, also keine Dusche mehr möglich ist. Weiter fahre ich dann nach San Marino. Dort ist der Camping doch noch auf und ich kann mich am Strom anschliessen. Inzwischen ist es recht kalt geworden und das Heizen mit der Standheizung kann durch das Heizöfchen ersetzt werden. Am nächsten Tag regnet es immer noch und ich mache einen faulen Tag.

Am Samstag fahre ich dann los, denn auf den Strassen um den CP soll ein Rennen stattfinden. In San Marino selber, also in der kleinen Stadt auf dem Hügel, klart das Wetter etwas auf, so dass ich eine kleine Tour entlang der 3 Torre, also der drei kleinen Burgen entlang der Stadtmauer machen kann. Danach fahre ich jedoch weiter nach San Leo.

San Leo

San Leo gefällt mir mal wieder besser als das berühmtere San Marino. Die Sonnenuntergänge sollen hier von der Burg aus staunenswert sein. Da aber keine Sonne, ich keinen Sonnenuntergang. Dafür fahre ich durch eine feenhafte Nebellandschaft… heimzu, an den warmen Ofen.

Fazit: Ich wusste nichts von Chioggia und von San Leo. Aber beide Städte sind absolut ein Muss für Italienreisende, die Rom und Florenz schon gesehen haben. Meine Tour war recht geschickt gewählt. Etwas Natur, etwas Luxus (Baden in der Therme) und viel Kultur. Ich versuche noch die Route aus meinem Navi herauszukitzeln und würde sie dann hier einstellen.

3 Gedanken zu „Norditalien September/Oktober 2021

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