Die Römer schufen den höchsten von Menschenhand gemachten Wasserfall der Erde

Heute um 10 Uhr löste ich das Ticket an den Wasserfall. Er sollte von 11-13 Uhr „angeknipst“ werden. Zwar braucht die Industrie unten im Tal nicht mehr so viel Energie, aber der Energieverbrauch ist ja insgesamt höher geworden. Und so wird der Wasserfall nur limitierte Stunden laufen gelassen. Was natürlich das Interesse der Touristen erhöht, denn man will das Davor und das Danach auch nicht verpassen. Ist er Wasserfall Marmore schon in sich äusserst imposant, macht dieser Wechsel das Ganze noch spannender. Für mich jedenfalls und auch für einige weitere Leute, die mit mir zugeschaut haben. Es gab auch hier fast nur Italiener. Ich glaube, der Wasserfall war früher bekannter.
Die Geschichte vom Wasserfall: Ich meine, dass es früher hier schon einen Wasserfall gegeben hat, einen Hufeisenfall, der etwas nach links den Berg hinunterfloss. Das oberste Teil war einige Meter abgestuft. Die Römer haben dann die Ebene dahinter entsumpfen wollen und haben mind. 2 grössere Gräben gebaut. Die haben sie in den Hufeisenfall hineingeleitet. Später haben sich die Gräben wieder aufgefüllt und die Ebene versumpfte wieder. Also hat man einen neuen Graben, diesmal in Flussbreite, gebaut und den rechts vom Hufeisenfall direkt in die Felswand hineingeleitet. Der Name führt von dem Fels der Region her, es wird hier nämlich ein lachsroter Kalk abgebaut, der Marmorqualität hat und mir die letzte Tage an verschiedenen Bauwerken und Böden aufgefallen ist.

Dann gings weiter, zu einem weiteren Höhepunkt der Römer, der Brücke des Augustus bei Narni. Und weiter nach Carsulae (wieder Römer) und dann nach Foresta fossile, dem fossilen Wald. In Carsulae treffe ich auf ein weit verbreitetes Uebel. Vom Parkplatz zu den Ruinen geht ein Weg. Zum Ticket kaufen muss man von diesem Weg mind. 1 km abweichen, und wenn man Pech hat, dann noch einmal eine Strecke zum Eingang. Da man ja sowieso in den Ruinen wieder einige km läuft und normalerweise Italien eher heisses Wetter hat, verstehe ich das nicht ganz, ausser, man will die Touristen prinzipiell nerven.

Aktuell nervt mich gerade, dass ich in einem abgeschiedenen Wäldchen sitze und trotzdem alle 5 Minuten ein Auto vorbeifährt. Es ist zwar das Gelände vom Foresta, und nur ein einziges Haus liegt dahinter, aber irgendwie gibt es keinen Weg in Italien, der nicht mehrfach pro Nacht befahren wird.

5 Gedanken zu „Die Römer schufen den höchsten von Menschenhand gemachten Wasserfall der Erde

  1. gisela

    hallo lin –
    ich dachte immer, der Öxarafoss auf Island sei das. Hatte keine Ahnung, daß es noch mehr handgearbeitete Wasserfälle gibt! Wieder mal was dazugelernt; danke! Sieht schon recht beeindruckend aus. Und an- und ausschalten kann man ihn auch noch; luxuriös!
    liebe Grüße, gisela

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