Ja, ich habe etwas für euch getan. Nachdem es gestern schon mehrere Stunden waren, bin ich heute über 7 Stunden unterwegs gewesen.
Ein Haus in Pompeji bestand normalerweise aus einem Eingang (es sind noch wenige Holztüren erhalten geblieben, mit Eisen- und Bronzenägeln/Verzierungen), dann einem Atrium wo in einer mittleren Oeffnung des Schrägdaches das Wasser eingesammelt wurde (es sind noch Bleirohre vorhanden), dann rechts und links kleine Zimmer. Weiter hinten der Aufenthaltsraum und wenn noch Platz war, dahinter ein kleiner Säulengarten. Ueber dem Ganzen war dann meist ein zweites Stockwerk wo weitere Schlafzimmer untergebracht waren. In den Strassen liefen Wasserleitungen aus Bleirohr, oben zusammengeheftet und als Fussgängerstreifen waren erhöhte Steine in die Strasse eingelassen. Das Strassenpflaster (denkt daran, es ist eine Momentaufnahme, es gab keine späteren Beschädigungen mehr) ist oft genau so übel wie heute noch. (Man denke an Napoli *seufz).
Die Orientierung war einfach, überall wo ein Führer was brüllte und eine Herde Touris rumstanden war etwas von Interesse. Natürlich drängten sich alle durch das Freudenhaus (you’ll see erotic paintings – oh!? excellent!). Leider oder zum Glück war ca. 1/3 der Stadt abgesperrt, man renovierte (nachdem letzthin das best erhaltene Haus eingestürzt war) endlich die schon ausgegrabenen Häuser und grub gleichzeitig weitere aus. Leider waren auch ein Teil der Ausgussfiguren in Renovation, was mich als „Leichenfledderer“ natürlich betrübte, denn das war der Hauptgrund, weshalb ich hier war. Aber einige konnte ich doch besichtigen. Wie gesagt, ich habe viel gesehen, viele Fotos gemacht und suche euch nun die besten heraus.
Ein Herr Mitoraj stellte einige Bronzefiguren aus, was die Ruinen erheblich aufwertete. Es gibt ja fast keine Figuren mehr, ist alles im Museum. Wenn noch was da ist, dann ist es eine Kopie. Auch die schönsten Bilder wurden von den Wänden entfernt und in Neapel ausgestellt. Aber es ist noch viel da… wenn halt auch mit viereckigen Löchern!
Noch etwas zu den Göttern. Sicherheitshalber (?) betete man alle an: die alten Aegyptischen, die Griechischen und die Römischen und hatte spezielle Hausgötter. Sicher hätte man nichts dagegen gehabt noch einen Christus dazuzustellen, aber die Christen sahen das anders.
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Ueberall stehen oder liegen Skulpturen von Mitoraj als aktuelle Ausstellung
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Ein Forum – es gibt hier mehrere
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Ein Theater – auch davon gibt es mehrere (Kleines Theater)
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Ein Tempel – natürlich gibt es auch davon jede Menge. Sie wurden im grossen Erdbeben 16 Jahre zuvor, oft schwer beschädigt und man ersieht ihren Wert daran, wie schnell sie wieder aufgebaut wurden.
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Das grosse Theater steht direkt neben dem kleinen Theater
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Die Strasse sieht übel aus, im Bereiche der Trittsteine besonders.
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Ein privater Hausaltar
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Sehr detailliert ausgearbeitete Säule
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Die dorische Sonnenuhr
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Dies ist eine Figur von Pompeji, eine Kopie von der Figur, die im Museum steht.
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MItoraj erfreut die Touristen mit seinen Figuren – besonders, da delikate Teile noch vorhanden sind.
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An Lager finde sich viele Amphoren und schöne Stücke, die man hier etwas schonen will oder wo man nicht weiss, wo sie hingehören.
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Ausgussfigur (meist ist vom Menschen nicht mehr viel übrig, es war nur noch ein Hohlraum da, den man mit Gips oder neu Kunstharz ausgiessen konnte. Aber gerade die Natürlichkeit ist beklemmend.
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In Renovation – aber es gab ein Loch im Zaun um durchzuschaun….
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Gut erhaltene Ausgussfigur
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So sah es in der Strasse aus, als die ersten Ausgussfiguren gemacht wurden.
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Eine Bäckerei. Es wurden über 80 verkohlte Brotlaibe gefunden in der Stadt.
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Eine gut erhaltene Mühle. Oben wurde das Korn eingegeben, dann wurden in die beiden Löcher Stäbe eingesteckt und 2 Sklaven liefen im Kreis damit. Unten war ein kegelfömiger Teil. Das obere Teil war nicht sehr dick und war wie ein Mantel darübergestülpt.
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Bei der Nekropole
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Archäologen im Bereich der Strasse nach Herkulaneum (Nähe der Gräber)
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Typisches Bild, wenn man duch einen Toreingang schaut
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Schönes Zimmer
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So sah es im Inneren eines grösseren Hauses aus. An den Löchern waren Türen und im Dach ein kleines Loch. Fenster gab es selten, und wenn ja, dann klein und hoch oben. Die Wände waren oft schwarz gestrichen. Also alles sicher sehr düster und dunkel – in der kühleren Jahreszeit sicher unangenehm. Und jetzt, 23.5., ist es wieder kalt geworden. Also brauchte man Heizung (Kohlenpfannen?) und Licht (Oellämpchen?)
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Im Aussenbezirk finde ich Pinienzapfen. Das Schwarze sind die Piniennüsse. Wenn man die knackt, sind darin die Pinienkerne.
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Auf der Strasse ausserhalb der Stadt, Richtung Herkulaneum.
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Schönes Dekor in der Villa der Mysterien.
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Obere Etage – über dem Toreingang. Es ist auf jeder Seite eine Holztür erhalten.
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Eine echte, erhaltene Holztür.
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Erhaltene Holztür mit Kupferdeko
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Düstere, aber schön gemachte Zimmer
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Dafür ist in diesem Zimmer viel los. Sehr lebhafte Farben!
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Schönes Mosaik und im Hintergrund ein Hausaltar und Garten.
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Die viereckigen Stücke wurden herausgeschnitten und ins Museum gebracht.
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So sahen die Bilder in etwa aus, nur besser erhalten.
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In diesem Bad ist der Verputz von der Wand gefallen und man sieht die „Heizung“ unter den Fussbodenplatten
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Hier sieht man gut hinter die Holokaustenheizung. Also die Bäder waren mit einer zweiten, inneren „Haut“ ausgestattet und wurden durch die Zwischenräume mit der heissen Luft geheizt.
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Hier sieht man links wie die Wand offen ist
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Halb erhaltenes Bad
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Im diesem Bad ist alles noch gut erhalten, sogar die Metallbänke und oben die Ablagen für die Kleidung.
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Das Bad mit der besterhaltenen Decke (man hört immer mit was die Führer sagen)
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Die schön erhaltene Decke im Eingang.
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Ein Springbrunnen im Bad hat gut überlebt.
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Ein Zimmer im Freudenhaus – sehr eng… vermutlich lag ein Strohsack auf dem Steinbett.
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Im Eingang waren dann „anmächelige“ Bildchen.
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Und verschämt in der Ecke ein Klo. Das einzige Klo, welches ich in der ganzen Stadt sah. Nur an einem Ort war eine Andeutung von öffentlicher Latrine.
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In den Strassen liefen Wasserleitungen aus Blei, welches oben zusammengepresst war. Hier sieht man noch einen Verbindungsknoten zum nächsten Rohr.
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Regenrohr aus Blei und Ausguss in den Garten.
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Ganz kleines Mosaik
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Graffitti und Erklärungen standen an allen Wänden.
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Endlich mal „Möbel“
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Eine Garküche. Der Führer erzählt natürlich was von McDonald des Altertums.
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So kann man sich die Häuser in etwa von aussen vorstellen.
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Schön erhaltenes Zimmer
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Ein wirklich nettes Zimmer
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Sehr filigrane Säulchen, rechteckig und zierlich, wie ich es noch nie gesehen habe.
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Das erste Mal sieht man das berühmte Liegebett zum Essen. Es scheint sich erst später durchgesetzt zu haben.
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Schönes kleines Mosaik
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Und hier geht die Stadt über ins moderne Leben… leicht abgebröckelt aber doch im Bereich der Stadtmauer.