Der Vesuv muss teuer erkauft werden

Ein Tipp um viel Geld zu sparen: Sucht euch bei mir oder im Internet das schönste Bild vom Vesuv aus, Rechtsklick auf das Bild, Bild speichern unter…
Dann das Bild ausdrucken und an die WC-Tür kleben. Fertig.

Wer es aber doch vorzieht selber auf den Vesuv zu steigen, der muss mit den hässlichsten italienischen Seiten rechnen. 1. sind die Leute hier arm und möchten gerne Geld verdienen. 2. sind sie zwar guten Mutes, aber völlig unfähig, 3. wundern sie sich, warum Touristen immer so sauertöpfisch aussehen.

Ich fuhr also kurz vor 9 Uhr los, ich durfte wieder an dem netten Platz an der alten Seilbahnstation übernachten, deren Leute sehr nett und kompetent sind, um mir einen Parkplatz am Berg zu suchen und ein Ticket zu kaufen. Aber ich wurde bald von der Polizei ausgebremst, mit meinem Auto dürfe ich hier nicht hochfahren. Also musste ich parken, 5 Euros. Dann mit dem Touristentaxi hochfahren, je 1 Euro, plus 30 Minuten warten, bis der seinen Wagen voll hatte. Dann 10 Euros um selber auf den Berg zu kraxeln (15-30 Minuten) und Wanderstock (Trinkgeld) und Guide gratis! Auch der Rückweg war wieder mit langem Warten verbunden. Sicher 100 Touris warteten und kein Taxi kam. Ich ging dann hinunter zu Billeteria und dort kam dann endlich eins und wendete gleich wieder. Es gibt keine geregelten Startpunkte für die Touristentaxis und jeder Tourist irrt mit seinem Rückfahrschein von Italiener zu Italiener und fragt wann wo endlich mal ein Taxi fährt. Es ist heiss und jeder ist müde.

Mein Knie mag solche Sachen gar nicht mehr und so habe ich vorsorglich Tabletten (abschwellend) genommen und Stützstrumpf. Somit keinerlei Probleme. Dann natürlich die Wanderstiefel eingepackt, schliesslich geht es auf einen Berg! Das sahen aber die englischen Ladies nicht so und gingen in weichen Schläppchen oder offenen Sommersandalen. Dazu trugen sie kurze Hosen und zeigten viel weisses Bein. Aber sie waren schneller als ich *seufz.
Die jungen Italiener trugen zu kurzen Beinen moderne Jeans, Schritt zwischen den Knien und Löcher über allen 6 Knien. Oder so ähnlich… Die italienischen Senioras trugen Stöckelschuhe, Plateauschuhe oder diese steilen Turnschuhe.

Nun, ich beruhige mich wieder und erzähle vom Berg. Oben auf dem Berg ist die letzte Aschenschicht zu sehen. Darunter die weisse Lava vom letzten Ausbruch. Kleine stinkende Rauchwölckchen zeigen an, dass der Vulkan noch zu uns spricht. Man kann relativ bequem um die Hälfte des Vulkankegels herumgehen. Immer wieder gibt es Souvenirbuden wo schwarze Souvenirs verkauft werden, meines Wissens gepresste Kohle (was soll Kohle hier??). Auch Lavaschmuck wird verkauft und Lacrima christi-Wein. Ich kaufe einen Kaffee und ein lahmes Pizzading. Ein junger Mann fährt mich an und fragt mich was. Ich realisiere, dass er sich freundlich erkundigt hat, ob es mir schmeckt. Sein Gesichtsausdruck erinnert aber eher an einen Ueberfall. Leicht verdattert gehe ich weiter. Eigentlich ist es wunderschön hier. Die Aussicht wird von Minute zu Minute klarer und schöner.

Endlich gehe ich wieder runter und fahre dem Bähnchenbus nach, Richtung Pompeji, hinterher. Dort finde ich einen kleinen Camping und realisiere schnell, dass ich das Zwischenstück an die Stromzapfstelle am letzten Ort vergessen habe abzuziehen. Heute sind die Läden aber zu. So muss ich mir morgen ein Neues kaufen und jetzt meinen Laptop ins Office zum Aufladen geben. Dann gibts noch einen kleinen Abendspaziergang um morgen nicht ganz unvorbereitet ins Gewühle dieser Touristenfallle zu geraten.
Nachtrag: Es gibt den Kauf einer Korallenhalskette zu erwähnen, das ist auch so eine regionale Touristenattraktion.

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