Tanz auf dem Vulkan? oder doch lieber auf dem Pflaster von Neapel? Herkulaneum

Gestern fuhr ich bis nach Neapel und dann den Berg hoch. Mit Berg ist natürlich der Vesuv gemeint. Leider verhüllte er sich mit Wolken und ich werde ihn erst besteigen, wenn die Sicht klar ist. Wozu habe ich so viel Zeit mitgebracht?
Am Abend suchte ich ein hübsches Plätzchen und fand es auf der alten Seilbahnstation, bei sehr netten Leuten. Sie besitzen den Laden dort und der Vater der Besitzerin war anscheinend ein berühmtes Original. Heute ist die Seilbahn weg, sie wurde beim letzten Vulkanausbruch nicht mehr ersetzt.
So parkte ich also auf der Aussichtsterrasse ganz alleine,  ausser dem Wachhund im Shop. Leider war nicht viel mit Aussicht, aber es war wenigstens ruhig und dunkel.
Am nächsten Morgen fuhr ist ganz gemütlich runter und konnte überall halten und viele Fotos schiessen. Ich habe die Batterie leergeschossen heute! Aber da ich mich kenne habe ich natürlich immer eine zweite Batterie dabei.
Wegen dem schlechten Wetter und weil es Festtage sind (meine ich das nur oder gehört Pfingsten und Regenwetter zusammen?) fuhr ich nach Herkulaneum.
Da ich von meiner Mutter ab ca. 5 Jahren als Gutenachtgeschichte die griechischen Sagen verabreicht bekam war ich natürlich mein Lebtag gespannt darauf endlich ganz erhaltene Häuser und Tempel sehen zu können. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war einfach herrlich durch diese alte Stadt zu laufen. Natürlich mal wieder von den Etruskern erbaut und so war das Schema klar. Aber die reichen Römer haben es dann zu ihrem Sommersitz erkoren und reich ausgestattet. Vor allem reich dekoriert! Als dann der Vesuv die Stadt mit Bimssteinbrocken und Schutt auffüllte konnte man zwar noch das Nötigste mitnehmen, aber die Häuser sind bis ins 3. Stockwerk oft gut erhalten. Die Stadt wurde nie geplündert, bis natürlich jetzt von den Archäologen. Somit musste ich mich nach Neapel begeben um die kostbaren Dinge zu besichtigen. In Herkulaneum selber gibt es nur ein virtuelles Museum, was aber auch sehr interessant war.
Meine Madam Tomtom hat mir freundlicherweise noch eine kleine intimere Stadtrundfahrt gegönnt (ja, der schnellste Weg ist auch oft der kürzeste) und ich weiss jetzt, dass Neapel genau wie alle anderen Etruskerstädte ist. Leider sind die Strassen noch im Zustand von vor 2000 Jahren und genau so eng *tiefseufz. Ich verstehe jetzt auch die Anschaffung eines Offroaders/Stadtpanzers bei diesem heissen Pflaster! Was sind die Strassen hier schlecht!

Dann ersparte ich mir die Suche nach einem Parkplatz und passte mich den italienischen Begebenheiten und Gepflogenheiten an und parkte direkt vor dem Museum. Im Museum konnte ich endlich Statuen mit allen Fingern, Nasen und Zehen sehen – und wie man welche Tricks anwandte um eine Befestigung der Details zu gewährleisten. Die Sarkrophage luden zum Bade ein. Soll ich mich jetzt in meiner Badewanne begraben lassen? Fragen über Fragen… ich prüfe mal die Anschaffung einer Marmorbadewanne 😉

Dann versuchte ich die Amalfiküstenstrasse zu befahren. Wie der Womo-Führer schrieb, das soll man bleiben lassen! Hässlich und zu eng.
Also weiter Richtung Paestum. Den Vesuv und Pompeji hebe ich mir für schöneres Wetter auf. Jetzt muss ich aber mal wieder duschen und so stehe ich jetzt in der Nähe von Paestum auf einem kleinen Camping, direkt am wild brausenden Meer. Ich fühle förmlich wie Rosinantchen wegrostet. Aber morgen wird sicher wieder ein Regenguss kommen, was bei den Strassen heisst, dass die Unterbodenwäsche mit inbegriffen ist. Was schreibe ich??? Es begann sofort zu regnen *seufz.

Flüsterton, muss ja nicht jeder hören: Ich habe mir einen Vesuvwein gekauft. Lacrima christi! Ihr habt richtig gehört, eine Jugendsünde von mir ist wieder auferstanden! Gute Nacht…..

2 Gedanken zu „Tanz auf dem Vulkan? oder doch lieber auf dem Pflaster von Neapel? Herkulaneum

  1. Gisela

    ui – da bist du ja schon weit gekommen! Schaut man mal 2 oder 3 Tage nicht in deinen Blog hat man sofort was verpaßt. – Weiterhin „gute Reise“ und viel Spaß!

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