Archiv für den Monat: August 2016

„Freies“ Uebernachten

Freies Uebernachten mit dem Womo ist ein Spezialthema. Hier meine Erfahrungen in einem grossen Teil von Europa:

  1. Campingplatz: Hier darf man wie gewohnt alles, ist aber eher für längere Verweildauer gedacht. In Spitzenzeiten oft überfüllt.
  2. Womo-Stellplatz: Gibt es immer öfters, hier einige Fotos dazu aus der Nähe vom Titisee im Schwarzwald. In Italien heissen sie Area servizio camper, in Frankreich sah ich meist nur das Womo-Schild. Es gibt hier oft eine Uebernachtungsgebühr, die hält sich aber zwischen 5 und 10 Euros. Es gibt meist eine Versorgungsstelle, aber selten WC oder Duschen. Manchmal gibt es Elektrisch.
  3. Oeffentliche Parkplätze: Hier darf man (gegen Gebühr) übernachten, aber nicht campen (Klappstühle). Ein Womo-Schild weist oft in eine Ecke eines grösseren Parkplatzes, ohne Trennlinien. Je mehr Touristen erwünscht sind, desto komfortabler sind diese Plätze.
  4. Wander- und Hündelerparkplätze (Hunde spazieren führen), in der Schweiz auch bei Schiessständen: Hier wird es toleriert, wenn man eine Nacht bleibt. Meines Erachtens sollte hier kein Klappstuhl gestellt werden und normal eingeparkt werden, also nicht quer alles verstellen. Hubdach wird meines Wissens hier etwas seltsam angesehen, aber toleriert.
  5. In der Nähe von öffentlichen Gebäuden, wie Wasserpumpe an Bach oder Elektrokasten in der Natur: Ich suche diese Plätze gezielt und habe hier auch nie Aerger bekommen, so ich für den Inspektor genügend freien Platz lasse.
  6. Auf Parkplätzen vor Sehenswürdigkeiten wird es manchmal gezielt verboten, wenn Uebernachtung nicht gerne gesehen wird, oft in vielen Worten: Das Uebernachten im Fahrzeug oder Camper ist nicht gestattet. Hier ist meist ein Campingplatz in der Nähe (der vermutlich die Schilder aufstellt). Ist kein Verbotsschild vorhanden darf man übernachten (wird es toleriert), aber bitte den eigenen und fremden Dreck am Morgen danach entfernen, man möchte ja den Nachkommenden das Leben nicht erschweren. Falls man fragt warum man nicht mehr übernachten darf, wird immer angegeben, wegen Dreck und Gestank. Also bitte auch nicht hinter die Bäume pinkeln.
  7. Auf Zufahrten soll man nie!!! parken. Es kommt immer jemand vorbei und möchte durch, auch wenn man nur 5 Minuten Schönheitsschlaf einlegt oder das Navi programmiert.
  8. Es gibt keine Strasse oder Sackgasse wo nicht mindestens ein Auto in der Nacht durchfährt!
  9. In der Industrie hat es meist die ganze Nacht viele Lichter/Scheinwerfer. Und die Polizei kontrolliert mehrmals. Zu Beginn habe ich das noch gemacht, aber jetzt finde ich bessere Plätze.

Ich habe hie und wieder kurz vor dem Einschlafen mein Auto verstellt. Also auf einem normalen Dorfparkplatz geparkt, gelesen (mit Licht), dann mich bettfertig gemacht und weitergefahren. Am neuen Platz dann nur noch ins Bett huschen und niemand weiss, dass da jemand schläft.

 

Noch einige Tage Deutschland

Am Samstag habe ich G. und ihren Mann wieder (fast) zuhause abgeliefert. Jetzt sitze ich in der Nähe von Karlsruhe und habe in einem netten Baggersee gebadet. Ich bin langsam etwas müde vom Reisen und werde deshalb die Schottlandreise auf ein anderes Jahr verschieben. Und da ausnahmsweise heisses Wetter ist, bin ich neben eben diesem Badesee am campen und habe sogar die Hängematte aufgehängt. Ziel ist, morgen einen Coiffeur zu suchen und mir Locken machen zu lassen, oder wenigstens eine elegantere Frisur *lach…der Winter kommt.

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…mit Löckchen…

Also endlich Ruhe, Erholung und stinknormales campen!

Auf meinem neuen Tolino lese ich passend: „Alle Orte, die man knicken kann“. Einen bitterbösen Reiseführer für Reisemuffel oder für diejenigen, die an all den beschriebenen Orten schon waren (wie ich ungefähr)..

Nachtrag: Unterwegs sah ich eine Bertha Benz-Strasse. Ich dachte: Wer kennt denn diese Bertha?? Und da fiel es mir ein. Bertha Benz machte das erste Auto-Ausfährtchen der Weltgeschichte! Und genau dieser Strasse entlang fuhr sie. Allerding meine ich mich zu entsinnen, dass sie ihr „Benzin“ in der Apotheke kaufe musste, Tankstellen waren damals noch rar *schmunzel

 

 

 

Unterwegs mit Touristen in der Schweiz

Die Rosinante, mein Autochen, hat 3 Sitzplätze. Und so haben G. und St. (wir waren zusammen im Januar in Island) nicht mit mir darin übernachtet, aber doch viele Ausflüge in der Schweiz unternommen. Das Wetter war teils durchzogen, aber wir haben doch viel Interessantes gesehen.

Da waren Rapperswil, dann  Einsiedeln und das Moor Rothenthurm. Dann die Stadtgärtnerei Zürich. Danach der Lauerzersee und der Tierpark von Arth-Goldau. Und heute noch die Insel Mainau und der Rheinfall.

Einiges davon kennt ihr sicher, einiges ist euch vermutlich noch nicht bekannt, aber lohnt sich auf jeden Fall. Wir sind jeweils am Abend müde und geschlaucht. So kommen wir selten dazu unser Lieblingswürfelspiel zu spielen. Heute Abend gab es Pfannkuchen und Gurkensalat. Ein schnelles, aber immer wieder gerne gegessenes Gericht. Morgen werden wir noch etwas entspannen und dann am Samstag wieder nach Deutschland zurück fahren.

 

Blick in Vulkansteinsschichten

Heute besichtigte ich, anstelle von Burgen, 2 Museen, einen alten Bergbau und einen modernen Bergbau, inkl. schöner Wand wo man die alten Schichten vom Vulkan bestaunen konnte. Die Zufahrt zu den Vulkansehenswürdigkeiten ist sehr mühsam, führt oft durch Fahrverbote (muss das sein???) und in üblem Zustand. Highlight war das Mittagessen in der Vulkanbrauerei. Man hat passende Gerichte (Grill vom Lavastein, über Brauereibrot bis zum Vulkanausbruch).

Die Basaltsäulen, die im Bergbau abgebaut wurden, vervollständigen meine Ergüsse über Mühlensteine. Denn man konnte die 5-6-eckigen Basaltsäulen einfach in Scheibchen schneiden und hatte fast fertige Mühlensteine in allen Grössen.

Morgen Rückfahrt in die Schweiz.

Vulkane und Römer die Zweite

Heute hatte ich wiederholt Aerger mit dem Navi, aber das ist mir inzwischen nicht mehr so wichtig. Dann sehe ich eben noch etwas von der Landschaft.

Ich fuhr also falsch, fuhr aber an diversen Schildern über Römer vorbei, so dass ich schlussendlich bei Bad Breisig mit der Fähre über den Rhein setzte und mir ein kleines Römermuseum ansah. Viel war nicht da, aber ich konnte Römerkleider anziehen, wenn ich auch in der Begeisterung vergessen hatte den Gürtel umzuschnallen. Und das ist vermutlich ein Sakrileg, denn damit zeigte die Römerin Mode. Und jetzt muss ich feststellen, dass diese Fotos verschwunden sind! Sorry

Dann ging es weiter nach Maria Laach an den Vulkansee. An dem durfte man nicht baden, was bei dem kalten Wetter zu überleben ist, aber mir dafür die nähere Bekanntschaft mit einem Blässhuhnkücken erlaubte.

Ich liess mich spontan, (Werbung zieht eben) zur Vulkanbesichtigung überreden, besonders als von römischen Bergwerken die Rede war.

Nun sitze ich an der netten Nette, einem Bächlein, welches entlang von alten Basaltgewinnungsplätzen führt.

Hadern wir noch, oder nehmen wir unser Glück selber in die Hand?

Nachdem ich meine privaten Angelegenheiten geordnet hatte, Internet funktioniert jetzt, fuhr ich gestern weiter zum Röntgenmuseum (ich habe Röntgenassistentin gelernt). Bei einer sehr interessanten und netten Bekannten von B. wurde ich danach zum Tee eingeladen. Ich sollte dort vergessene Gegenstände abgeben. B., ich habe dir den Chip mit den Fotos dagelassen, er sei dir geschenkt.

Danach gings weiter Richtung Lindlar, wo ich heute morgen das Freilichtmuseum besucht habe. Es lieferte genau das, was ich mir von einem Freilichtmuseum wünsche. Mind. eine Vorführung (hier die Seilerei, was sehr spannend und gekonnt erklärt wurde), dann mind. etwas Regionales zum Essen, dann mind. eine Person in passenden Kleidern (die Hauswirtschafterin).

Weiter gings nach Andernach am Rhein, wo man sich den Spass und sein Glück gemacht hat, einen Geysir zu bohren. Es ist schon die dritte Bohrung. Dazu gibt es ein Geysir-Center mit modernem Museum und eine Schifffahrt zum Geysir am Rheinufer (nein, ihr könnt nicht selber zufahren). Dafür gibt es ein grosses Parkplatzgelände, wo auch Womos bequem parken können. Der Geysir war denn auch sehr brav und produktiv. Als Fremdenführer war heute ausnahmsweiser der Oberbürgermeister von Andernach zugegen und erzählte, wie sehr dieser Geysir seinen Bürgern am Herzen lag. Auch konnte er mir meine Fragen nach den früheren Bohrungen beantworten. Diese Bohrlöcher wurden damals mit Beton zugegossen und sind im Naturschutzgebiet wieder überwachsen worden.

Zwischentage zur Erholung von Mensch und Tier, ähm Auto.

Zurück in Nähe Köln regnete es in Strömen. Es ist ja nicht so, dass die Landschaft am Vertrocknen wäre – wir haben einfach einen elend schlechten Sommer für Camper.

Also besuchte ich erst einmal G., mit der ich in Island gewesen bin. Sie wird mit ihrem Mann in einer Woche mit mir in die Schweiz fahren und uns dort eine Woche besuchen.

Netterweise wusch sie mir meine Schmutzwäsche. Ausserdem konnte ich in ihrer Autowerkstätte einen Termin für das arme Rosinantchen abmachen um den kaputten Fensterheber wieder zu flicken.

Danach fuhr ich wieder in die Wälder um mich etwas, von der doch recht intensiven Reise mit B., zu erholen. Fazit ist, dass es für mich nicht wirklich eine Verbesserung ist, zu zweit zu reisen. Es geht, braucht aber von beiden Personen extrem viel Toleranz, und die ständige Nähe kann zu Generve führen. Wir waren doch gut über 2 Wochen zusammen auf Tour.

Schön ist, wenn man Freunde hat. Und schön ist, wenn man sie hie und wieder besuchen kann. Oder auch einige Tage zusammen verreist. Aber zu zweit im Rosinantchen über längere Zeit, ist echt eine Herausforderung, so es nicht der eigene Ehemann ist. Und auch da geht es wohl nur so gut, weil der lieber in Hausnähe unterwegs ist und wir so immer mal wieder für eine Nacht zuhause übernachtet hatten.

Dann habe ich eine weitere SIM-Karte, diesmal für Deutschland, gekauft. Leider scheint es keine Möglichkeit zu geben, länderübergreifend ins Internet zu kommen. Jetzt habe ich schon von 4 Ländern eine Prepaid-SIM-Karte. Falls jemand von euch Besseres weiss, ich nehme gerne Tipps entgegen.

Heute (Sonntag) regnet es wieder einmal. So habe ich ausgiebig ausgeschlafen, im Auto etwas aufgeräumt, die frische Wäsche versorgt und ausserdem noch einen Wildpark und einen Geopark besichtigt. Den Rest des Tages werde ich weiter lesen.

Aktuell lese ich gerade den vierten Band von Eragon, wo jeder Band ca. 1000 Seiten hat. Da mir inzwischen die Hände einschlafen, bin ich am recherchieren ob ich nicht doch einen e-book-Reader kaufen soll. Allerdings habe ich extra ca. 20 Bücher aus meiner Bibliothek mitgebracht, die alle noch gelesen sein wollen.

Reader ist gekauft. Es geht recht gut damit.