Heute wird es einen lange Bericht geben.
Leider ist der Wetterbericht wieder grauenhaft und es regnete den ganzen Tag immer wieder massivst. Ich musste mir also die paar Lücken herauspicken, wo ich etwas unternehmen konnte.
Zuerst fuhr ich hoch zum Museum. Dort fand ich noch den letzten Parkplatz. Dann machte ich mir einen Kaffee und wartete, bis es 9 Uhr war.
Das Museum ist in der Villa untergebracht, die man in die Ruinen des Tempels von Palestrina hineingebaut hat. Man hat das ganz geschickt gemacht, einfach eine Säulenreihe abrasiert und vorne eine Mauer hochgezogen. Und schon hatte man das Meiste der Villa fertig. Natürlich alles noch sehr umfassend ausmalen. Ganz oben im Museum dann wirklich das Nilmosaik, von dem nur ca. 1/3 bis 1/2 des zu Sehenden noch erhalten war. Die Ruinen haben mich dann nicht mehr so sehr interessiert, denn es regnete wieder und es handelte sich ja nur um den Unterbau. Es soll dort auch ein Orakel gegeben haben. Nun, das habe ich jetzt halt alles nicht gesehen.
Weiter gings nach der Villa Adriana. Das ist keine Dame, sondern der Hadrian, seines Zeichens Kaiser des römischen Reiches. Er hat im Laufe seinem Lebens aus einem Landsitz eine repräsentative Landvilla gebaut. Natürlich mit mehreren Bädern und Tempeln, Theatern und einigen Bibliotheken. Ich habe mir die Biografie von ihm gekauft: Memoirs of Hadrian.
Es gab da also wieder einmal Mauern zu sehen.. noch grösser und noch höher. Allerdings aus Ziegel.
Weiter ging es dann zum Mittagessen. Wieder einmal so ein typisches Mittagessenrestaurant. Kühl, hohe Wände, Fenster kleben unter dem Dach, Bilder ebenfalls und die Stimmung entspricht einem Sanatorium. Es gibt nichts ungemütlicheres. Dazu gehört, dass man, trotz Menüservice, auf jeden Gang stundenlang warten muss. Ich kapiers ehrlich nicht. Habe mir jedenfalls an einem hübschen Strassenstand dann einige Vorspeisen, Fleisch und Brot gekauft und lecker zu Abend gegessen. Gebratene und in Olivenöl eingelegte Auberginen, dann Artischokken, Oliven, Mozzarella, gebratenes Schweinefleisch, Hamburger, Tomaten. Zuletzt gab die Dame noch getrocknetes, scharf gewürztes Fleisch dazu, sehr lecker.
Da ich keine Lust hatte bei der Kälte auszuruhen, und da die Sonne gerade mal wieder für einige Minuten herauskam, fuhr ich hoch zur Villa d’Este. Madämli wählte natürlich wieder eine intime Besichtigung der Altstadt und so fuhr ich die Direttissima nach Tivoli hoch. Ich staune immer wieder, dass ich bei solchen Touren nicht in den Gassen festklemme.
Die Villa d’Este, bzw. der Touristeneingang ist verschämt versteckt und so habe ich ihn eher zufällig gefunden, indem ich anderen Touristen nachging.
Die Villa ist natürlich auch wieder auf römischen Ruinen gebaut und auf einem älteren mittelalterlichen Kloster. Erst kürzlich wurde das anscheinend bei einer Bodensanierung entdeckt.
Aber hier ist der Garten und seine Wasserspiele das Berühmteste. Ich zeige euch einige Bilder und meine, bei heissem Wetter sicher ein sehr schöner und erfrischender Garten.
Zum Schlafen wollte ich weiter zur Villa des Dichters Horaz. Die war dann aber noch auf und schnell besichtigt, so dass ich nochmals weiterfuhr zum Kloster Scholastica und dem Kloster der Grotte. Das werde ich morgen früh, noch vor den Touristenhorden, besichtigen und dann ein ruhiges Wochenende einlegen. Zu essen habe ich ja jetzt genügend.
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Am frühen Morgen, der Ausblick von etwa da, wo früher der Tempel war
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Der Palazzo wurde in das oberste Stück hineingebaut, eben so halbrund, wie der ehemalige, damals anscheinend noch gut erhaltene, Tempel.
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Der Palazzo ist genau so halbrund wie der Tempel
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Das Halbrund des Tempels (Rekonstruktion), man sieht hier 3 Säulenreihen und eben die mittlere wurde entfernt für den Palazzo
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Im Saal des Palazzos sieht man im Boden, wo die mittlere Säulenreihe durchging. Es ist ja ein Halbrund.
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In stillen Ecken sind noch die römischen „Bodenbeläge“ zu sehen.
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Das berühmte Nil-Mosaik
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Szene aus dem Original
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Als ich die Stadt verlasse, fahre ich plötzlich meilenweit neben einer Römerstrasse (?)
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Jetzt besichtige ich die Villa Adriana, also die Villa des Kaisers Hadrian.
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Die berühmten grossen Bäder der Hadriansvilla
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In den Bädern
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In einer Ecke der Bäder lieht man noch etwas Wandschmuck
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Das was zuunterst liegt, ist oft am besten erhalten
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Auch dies ist berühmt
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Auch wenn der Oliven-Baum 1000 Jahre alt ist, die Anlage um ihn herum ist noch einmal 1000 Jahre älter.
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Gästezimmer. In den 3 Nischen waren Betten. Die Ecken wurden extra passend gemauert und nicht wie bei uns für Ablagen oder Schränke verwendet. Was vermutlich zeigt, dass man mit sehr leichtem Gepäck reiste.
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Saal in der Villa d’Este
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In der Villa d’Este wurde auch gegraben und „Vorhergehendes“, wie einrömisches Mosaik und ein älteres Kloster gefunden.
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Die Taube ist blind und wird von den Touristen gefüttert
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Im Park der Villa d’Este. All die Wasseranlagen wurden zur Abkühlung für die Priester gemacht.
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Das darf doch nicht sein – da blitzt doch ein nackter Busen hervor! Und das bei den Priestern. Oder kam das Zöllibat nach diesem Garten?
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Gruss von mir…
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Auch diese „Mutter Natur-Statue mit Brunnen“ ist hier etwas seltsam untergebracht. Aber wenigstens in einer stillen Ecke.
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Der Abhang war früher wohl ein Wasserfall, mit vielen Versinterungen. Die dann einfach als Wegbegrenzung weiter genutzt wurden.
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Nicht weit von den Gärten entfernt sieht man einen Arbeitertempel/Arbeiterpalazzo – auch der schon eine Ruine
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Die Kirche neben der Villa d’Este glänzt mit Geschmacklosigkeit.
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Die Villa des Horaz. Ein nettes, kleines Landhaus! Die Badeanlage daneben ist noch nicht mit auf der Zeichnung.
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Dafür bekomme ich endlich eine gut erhaltene Mehrfachlatrine zu sehen, die erste hier in Italien.
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Die Bäderanlage beim Horaz.